Jetzt gibt’s was auf die Brille – Zwischen XR und KI
Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zaubern uns etwas vor die Augen. In der Regel mit ungewöhnlichen Brillen. AR blendet uns Texte ein: als Zusatzinfo zu dem, was wir gerade sehen. VR hingegen lässt uns ganz in künstliche, aber lebensecht wirkende Umgebungen eintauchen. Und was passiert bei Mixed Reality und KI-Brillen? Wir erklären die Technologien einfach.
In Unterwasserwelten mit Walen schwimmen, ein Auto aus der Ferne von innen und außen erkunden oder durch die neue Küche laufen, bevor diese aufgebaut wird: „Virtuelle Realität“ (Virtual Reality, VR) bezeichnet ein digitales, am Computer geschaffenes Abbild der Realität. Wer eine VR-Brille aufsetzt, bewegt sich plötzlich in neuen, künstlich erschaffenen Welten, die täuschend echt wirken. Und das mit 360-Grad-Blick wie im realen Leben. Für dieses „Eintauchen“ gibt es ebenso ein Fachwort: Immersion. In den 2000er Jahre wurden damit vor allem Computerspiele beschrieben, in die die Spieler*innen regelrecht eintauchten. Sie wurden in ihrer eigenen Wahrnehmung ein Teil der Spielewelt.
Erweiterte oder angereicherte Realität: Dafür steht der Begriff „Augmented Reality“ (AR). Hier geht es um das Zusammenspiel von digitalem und analogem Leben. Das funktioniert über die Kamera im Smartphone, aber zumeist ebenfalls über eine Brille. Wobei diese den Menschen nicht von der normalen Umgebung abschottet wie eine VR-Brille. Es werden vielmehr in die Brille zusätzliche Informationen über sein jeweiliges Umfeld eingeblendet. Denkbares Beispiel: Wer den Kölner Dom anschaut, erfährt das Jahr des Baubeginns, seine Höhe und erhält Tipps für Restaurants in der Nähe. Auch das digitale Arbeiten kann durch AR verändert werden. Stellt euch einen extragroßen Computer-Bildschirm vor, der sich erweitert, wenn ihr euren Kopf dreht. Nur dass eine Sache fehlt: der Bildschirm selbst. Er erscheint vor euren Augen, über eine Brille. Diese ist wiederum mit einer Tastatur verbunden. Damit könnt ihr überall arbeiten. Ohne dass andere Menschen sehen, was ihr seht. Diese Lösung heißt „Spacetop“ und wurde von unserem Partner Sightful entwickelt.
Zwischen Augmented und Virtual Reality lässt sich die Mixed Reality (MR) ansiedeln. Eine Kamera in der Brille ermöglicht diese „gemischte Realität“. So können beispielsweise auf Baustellen Fachleute an jedem Standort der Welt hinzugeschaltet werden. Gemeinsam kann so an einem Problem „vor der Brille“ gearbeitet werden. Nicht zuletzt kommt noch ein viertes Kürzel ins Spiel: Die Sammelbezeichnung für Mixed, Virtual und Augmented Reality lautet „XR“.
Der nächste Schritt ist die Vernetzung von Menschen, genannt „Social VR“. Hier finden sich mehrere Nutzer in einer virtuellen Realität zusammen, um gemeinsam etwas zu erleben, zum Beispiel Konzerte oder Sportereignisse.
Habt ihr auch schon von KI-Brillen gehört? Die Marke RayBan beispielsweise hat einige Modelle mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) von Meta ausgestattet. Hier gibt es aber einen Unterschied zu den oben beschriebenen smarten Brillen: Es wird nichts ins Sichtfeld projiziert. Stattdessen erinnern die Funktionen eher an die eines Smartphones. Und könnten in Zukunft dieses vielleicht sogar ganz ersetzen. Auf Sprachbefehl kann die Brille Fotos und Videos aufnehmen, Anrufe tätigen, Musik abspielen und Antworten auf Fragen liefern.
Das alles stellt immer größere Anforderungen an Telekommunikationsnetze. Gefragt sind hohe Kapazitäten und geringe Latenzen, also Reaktionszeiten, die vor allem der neue Kommunikationsstandard 5G bietet. Beides ist notwendig, um nicht nur riesige Mengen an Daten – zum Beispiel bei Spielen mit sehr vielen Teilnehmenden an einem Ort – zu verarbeiten, sondern dies insbesondere in Echtzeit zu leisten. Und: Geräte und Netze müssen dafür reibungslos zusammenspielen. Daher arbeiten Netzbetreiber wie die Telekom sehr früh eng mit Herstellern und Entwicklern von XR-Innovationen zusammen.