Mobil und sicher durch den Corona-Winter
Ein Beitrag von Olga Nevska, Geschäftsführerin Telekom MobilitySolutions.
In Zeiten von COVID-19 hat sich unser Mobilitäts- und Reiseverhalten von heute auf morgen dramatisch verändert. Viele von uns arbeiten im Homeoffice und verzichten auf Dienstreisen, die Nutzung aller Verkehrsmittel ging signifikant zurück. Die größten Verlierer waren dabei die öffentlichen Verkehrsmittel, aber auch die Nutzung aller Sharing-Angebote nahm stark ab. Aus Angst vor Ansteckung fühlten wir uns plötzlich im Auto, auf dem Fahrrad oder zuhause am sichersten.
Doch nicht jeder Job lässt sich von zuhause aus erledigen. Für mich und mein Team stellte sich deshalb vor allem eine Frage: Mit welchen Mobilitätsangeboten bringen wir unsere Mitarbeitenden sicher durch die Pandemie?
Safety first
Noch zu Beginn des Jahres lief alles bestens: Als Mobilitätsprovider der Deutschen Telekom mit der zweitgrößten Firmenflotte der Republik waren wir sehr gut gerüstet für das neue Jahrzehnt. Wir diversifizierten erfolgreich unseren Fuhrpark weiter in Richtung Elektro- und Mikromobilität und passten uns durch neue digitale Services immer flexibler den Bedürfnissen unserer Kunden an. Unser Portfolio ist heute sehr divers und reicht vom klassischen Dienstwagen oder Servicefahrzeug bis hin zu Sharing-Konzepten und verschiedenen Formen der On-Demand-Mobilität. So weit, so gut.
Dann kam Corona und die betriebliche Mobilität war eine andere. Im Vordergrund standen jetzt Fragen der Hygiene und der Sicherheit, der Individualverkehr war der Sieger der Stunde. Die Fahrgastzahlen unserer Shuttle-Services gingen zurück, an eine wirtschaftliche Auslastung war nicht mehr zu denken. Denn jetzt ging es primär um die Gesundheit unserer Mitarbeitenden und wir haben zügig eine Reihe von Ad-hoc-Lösungen etabliert, damit unsere Servicetechniker, aber auch viele Vertriebs- und Fachkräfte weiterhin sicher reisen und pendeln können.
Gut gerüstet mit flexiblen Mobilitätslösungen
So wurde beispielsweise unser Shuttle-Service angepasst, der bislang einem festen Fahrplan folgte. Seit Mai können per App On-Demand-Shuttles gebucht werden, die die Fahrgäste z.B. vom Bahnhof oder vom Flughafen abholen und direkt ins Büro bringen. Damit sind wir in der Lage, auf den individuellen Mobilitätsbedarf zu reagieren, Anschlussfahrten in vollen öffentlichen Verkehrsmitteln können entfallen. Aus Sicherheitsgründen sind nur noch vier Passagiere pro Shuttle-Fahrt zugelassen, anstelle der normalerweise acht. Der Innenraum wird zwischen den Fahrten desinfiziert, es herrscht Maskenpflicht, und die Fahrerkabine ist mit einer Plexiglasscheibe abgetrennt. Während der kommenden Monate fahren die Shuttles nicht mehr nur zum Flughafen, zur nächsten Bahnstation oder von einem Bürogebäude zum anderen. Der On-Demand-Service am Standort Bonn ist technisch auch in der Lage, Fahrgäste auf Wunsch direkt an ihrem Wohnort abzuholen. Dazu geben diese in der App ihren Standort frei, das Shuttle navigiert dann direkt zum gewünschten Abholort und fährt sie bis auf das Firmengelände. Durch digitale Lösungen wie diese können wir nicht nur die Auslastung besser steuern, sondern gleichzeitig Kontakte und eventuelle Infektionsketten nachverfolgen.
Ein weiteres Corona-Special ist die Möglichkeit, sich eines der Corporate-Carsharing-Fahrzeuge auch für einen längeren Zeitraum auszuleihen, um es für Fahrten ins Büro zu nutzen. Außerdem haben wir an mehreren Bonner Standorten Hubs für 250 Leihfahrräder aufgestellt, die ebenfalls per App gebucht werden können. Mit diesen und einigen weiteren Maßnahmen wird es uns hoffentlich gelingen, sicher durch den Corona-Winter zu navigieren.
Corona und dann? We won’t stop!
Doch was passiert in der Zeit nach COVID-19? Müssen wir unsere Mobilitätsstrategie anpassen oder sogar ganz neu denken? Ich sage nein! Das New Normal wird nicht im Individualverkehr liegen - die Mobilitätswende, die schon vor lange Corona startete, ist nicht rückgängig zu machen. Deshalb halten wir fest an unserem strategischen Ziel Vom Auto zur Mobilität. Das heißt für mich, dass wir weiter konsequent an drei Themen arbeiten: erstens an der Diversifizierung unseres Portfolios durch Elektro- und Mikromobilität, zweitens an der Einführung digitaler Services wie Sharing- und Pooling und drittens an einer vernetzten und geteilten Mobilität für alle.
Mobility is for #sharing
Wir wollen Mobilität nachhaltig und bedarfsorientiert gestalten. Die Deutsche Telekom wird bis 2030 ihre Kohlendioxid-Emissionen um 90 Prozent gegenüber 2017 senken, und Mobilität ist einer der Stellhebel für die Erreichung dieses Ziels. Deshalb werden wir
- den Anteil der E-Fahrzeuge weiter erhöhen: Seit Februar kann aus einem Portfolio aus 22 E-Modellen gewählt werden. Der Anteil aller bestellten Dienstwagen beträgt mittlerweile 15 Prozent, im kommenden Jahr erwarten wir eine Steigerung auf 30 Prozent
- durch Pooling und Sharing-Services das Dienstwagen-Portfolio besser auslasten und langfristig reduzieren
- durch den Einsatz einer Mobility-as-a-Service-Plattform eine App bereitstellen, die allen Mitarbeitenden immer genau die Mobilitätsform anbietet, die sie gerade benötigen. Unabhängig vom Transportmittel oder -anbieter werden die User dann über diese App ihre Reise buchen können – einfach, individuell und passend zur Reisesituation
Es ist unsere gesellschaftliche Verantwortung, uns um die Mobilität unserer Kolleginnen und Kollegen zu kümmern. Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und sind stolz darauf, eines der vielfältigsten und innovativsten Portfolios an Mobilitätsdiensten anbieten zu können. Vor der Pandemie, während der Pandemie und auch danach. Denn der nächste Sommer kommt bestimmt.