Mit 5G von Telekom zeigt Ideenschmiede der Industrie, wo es lang geht
Ein Beitrag von Antje Williams, Senior Vice President.
Diese außergewöhnliche Leistungsshow mit ferngesteuerten Drohen und virtuellen Industrieanlagen wollten einige Besucher unbedingt mit eigenen Augen sehen. Auch wenn Produktmessen vor Ort in Zeiten von Corona immer stärker der digitalen Präsentation weichen. Diesmal war die Neugier auf die Exponate in der alten Industriehalle und über die virtuellen Kanäle gleichermaßen groß.
Grund für das intensive Interesse: Die Deutsche Telekom hat auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen das erste 5G Campus-Netz im 2,1 GHz Bereich eingeschaltet. Das Campus-Netz für das Innovation Center des Beratungsunternehmens Accenture wurde speziell auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und ihren Kunden zugeschnitten. So ist ein Reallabor für Industriekunden entstanden, mit dem 5G-Anwendungsfälle getestet und Prototypen gebaut werden. Mit der neuesten Mobilfunkgeneration zeigen die Digitalisierungsexperten hier unter anderem internationalen Chemie- und Pharmaunternehmen, welche neuen Möglichkeiten 5G für deren Geschäft eröffnet. Die technische Umsetzung der individuellen Kundennetze variiert dabei je nach gewähltem Produkt und den geplanten Anwendungen. Auf dem ehemaligen Industriestandort, der heute zum Weltkulturerbe gehört, kommt ein „Campus-Netz M“ zum Einsatz.
Netz mit zusätzlicher Verstärkung
Das Campus-Netz M nutzt das öffentliche Mobilfunknetz für die Versorgung auf dem weitläufigen Zechengelände und garantiert dem Kunden über Quality of Service bestimmte Leistungswerte. Die Mobilfunkstandards LTE (4G) und 5G bilden hierbei generell die Basis für die maßgeschneiderten Kundennetze der Telekom. Bei der Planung wird die Versorgung vor Ort geprüft und das öffentliche Mobilfunknetz um mindestens den individuellen Bedarf des Kunden lokal verstärkt. So geht die Versorgung des Kunden niemals zu Lasten der Öffentlichkeit. Das muss auch so sein, denn das private Netz baut auf dem öffentlichen Netz auf, steht jedoch ausschließlich dem Campus-Kunden zur Verfügung. Damit wertvolle Geschäftsdaten jederzeit geheim und sicher bleiben, wird vom öffentlichen Netz eine virtuelle Schicht für die Anwendungen des Unternehmens separiert. Dieser private Tunnel dient hierbei ausschließlich der Maschinenkommunikation (Machine-to-Machine, M2M). Die Sprachkommunikation läuft über das öffentliche Netz.
Auf der privaten Extraspur am (Daten-)Stau vorbei
Der Datenverkehr von Accenture bleibt Teil des öffentlichen Netzes, wird aber durch den Tunnel von den Datenströmen der Öffentlichkeit getrennt. Dadurch ist eine sichere Datenübertragung der kundeninternen Daten jederzeit gewährleistet. Zusätzlich erfolgt in Überlastsituationen eine Priorisierung der Daten von M2M-Prozessen über die zusätzlich aufgebauten Kapazitäten im Mobilfunknetz. So werden die geschäftskritischen Daten vorrangig durch das Netz geroutet – wenn auf dem Kulturstandort beispielsweise eine Großveranstaltung mit tausenden Besuchern stattfindet.
Das Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein wird heute nämlich vielfältig genutzt. Neben großen Veranstaltungen in den historischen Hallen finden Führungen auf dem Zechengelände und in den Museen statt. Daneben gibt es vielfältige Kultur- und Gastronomieangebote für Besucher.
Geschäftskunden und zahlreiche Startups nutzen die Lokation als Firmensitz. Accenture hat am Standort im Jahr 2019 das Industrie X Innovation Center eröffnet.
Daher müssen die Interessen von Geschäftskunden und dem Publikumsverkehr auf dem Campus miteinander vereinbart werden. Das Campus-Netz sorgt mit seinen zusätzlichen Kapazitäten dafür, dass sich Wirtschaft und Publikum nicht gegenseitig stören. Die Nutzung der 5G Frequenz von 2,1 GHz hat hier außerdem den Vorteil, dass die große Fläche der Zeche Zollverein optimal versorgt werden kann.
In Essen wird anschaulich gezeigt, wie Industriekunden ihre Prozesse mit Hilfe eines Campus-Netzes digitalisieren und effizienter gestalten können. Wir haben einige der Beispiele in den neuesten Netzgeschichten zusammengefasst.
Wer noch mehr Anwendungen sehen möchte: hier gibt es eine Langversion der Usecases aus dem Innovation Center von Accenture.
Management zur Sache
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