„For the Greater Good“: Digitalisierung zum Wohle der Allgemeinheit
Messer können verletzen sind aber auch ein hilfreiches Instrument, das täglich millionenfach genutzt wird. Auch die Digitalisierung ist zweischneidig. Und trotzdem hat sie das Potential, unsere Welt besser zu machen, beispielsweise durch den einfachen Zugang zu Informationen, Transparenz und nie da gewesene Möglichkeiten der Vernetzung.
Die Chancen, die sie bietet, sind nahezu unbegrenzt. Hier einige Beispiele:
- Drohnen liefern erste Schadensbilder nach einem Taifun und finden Hilfesuchende im Überschwemmungsgebiet.
- 3D-Drucker können Prothesen passgenau herstellen.
- Durch virtuelle Realität lässt sich der Alltag eines Mädchens in einem Flüchtlingscamp wirklichkeitsnah miterleben und mitfühlen.
- Sharing Plattformen geben kleinen Hilfs-Projekten Aufmerksamkeit und die Möglichkeit, Spenden zu sammeln.
- Apps helfen Kranken, sich mit Schicksalsgenossen zu vernetzen, Gesundheits-Daten an einer Stelle zu sammeln, gute Ärzte und für sich geeignete Therapien zu finden.
- Big Data kann Epidemien oder Naturkatastrophen vorhersehen, Evakuierungen einleiten oder zumindest Hilfsmaßnahmen noch vor dem eigentlichen Ereignis auf den Weg bringen.
Weitere beeindruckende Beispiele finden Sie in unserem Text. Trotzdem dreht sich die Diskussion allzu oft um die Herausforderungen und Risiken, die mit der Digitalisierung eingehen, und nicht darum, wie ihre positiven Potentiale stärker genutzt werden können.
Warum eigentlich? Joana Breidenbach, Mitbegründerin von betterplace.org, mutmaßt, dass Menschen nie gut darin seien, mit Veränderungen umzugehen und daher zunächst mit Ablehnung und Angst reagieren würden. Aber trotzdem ist sie optimistisch: „Die meisten Menschen sind gut und wollen die Welt verbessern“, sagt sie und beantwortet die Frage, ob die Digitalisierung die Welt besser macht, mit einem klaren „Ja“.
Gerne schließe ich mich diesem positiven Blick an und hoffe auch, dass wir weniger Energie darauf verwenden, beispielsweise Künstliche Intelligenz zu trainieren, uns Menschen im Schach- oder dem GO-Spiel zu besiegen. Oder VR-Brillen hauptsächlich als neue Ebene von Computerspielen sehen.
Lassen Sie uns die Digitalisierung und ihre Möglichkeiten nutzen! Auch in diesem Zusammenhang hat Joana Breidenbach ein schönes Bild gezeichnet: Für sie ist die Digitalisierung „ein bisschen vergleichbar mit dem Aufkommen des Buchdrucks. Man hat gesehen: ‚Oh, da ist ein neues Medium‘, aber wusste nicht, dass darauf die Reformation folgen würde, die wissenschaftliche Revolution und die Aufklärung“. Das gesamte Interview mit ihr können Sie sich hier anschauen.
Worin sehen Sie das meiste Potential für eine bessere Zukunft? Wie wird die Aufklärung des 21. Jahrtausends aussehen?
„Wir stehen vor einer neuen Ära und wir brauchen neue Landkarten dafür, um zu navigieren, um uns zu orientieren, um zu wissen, in welche Richtung wir gehen“, sagt Joana Breidenbach.
Es liegt an uns, die Zukunft zu gestalten.
Viel Spaß bei der Lektüre unseres Specials!
Digitale Verantwortung
Experten diskutieren über die Zukunft der Digitalisierung.