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Klaus vom Hofe

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Zwei 5G-Premieren und jede Menge Innovationen

Telekom-Vorständin Claudia Nemat lieferte bei den Telekom Tech Grounds Beispiele für neue mensch-zentrierte Technologie. Vom einfacheren Internet der Dinge bis hin zu Videotreffen, bei denen Kund*innen mit ihren Lieben in der Ferne gemeinsam TV schauen. 

Spannung bei den virtuellen Telekom Tech Grounds. Claudia Nemat, Vorständin für Technologie & Innovation, hatte gleich zwei 5G-Premieren im Köcher: eine weltweite und eine europäische. Bei der Weltpremiere geht es um das so genannte "Slicing" im Netzwerk. "Scheiben" im Netz? Was zunächst sehr technisch klingt, bereitet den Kund*innen von morgen tolle Erlebnisse: Sie buchen hinzu, was sie an Verfügbarkeit, Datendurchsatz oder geringer Netzverzögerung benötigen. Und erhalten das garantiert – bereitgestellt durch die jeweilige "Scheibe" im Telekom-Netz. Für Online-Gaming-Fans etwa bedeutet das: schnelle Reaktionen, keine Ruckler, jede Menge Spannung und Spaß. 

Premiere Nummer 2: O-RAN-Town in Neubrandenburg ist eingeschaltet. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu zukunftsweisendem Netz-Design und der entsprechenden Produktion. Was ist O-RAN oder Open RAN? Kurz ausgeholt: RAN (Radio Access Network) ist das Zugangsnetz – vereinfacht: die Antennenstandorte im Mobilfunknetz. Bislang erhielt die Telekom die Hardware und Software dafür "im Paket" von wenigen Herstellern. Alles musste aus einer Hand sein. Das ist nicht sehr flexibel und kostspielig dazu. Nun trennt die Telekommunikationsindustrie, und die Telekom vorneweg, Hardware und Software: freie Bahn für günstige Standardhardware und offene Schnittstellen, so dass von diversen Partnern Softwarelösungen für den Netzbetrieb eingesetzt werden können. 

"O-RAN Town" wird nun an bis zu 25 Standorten 4G- und 5G-Dienste auf Basis von Open RAN bereitstellen. Wie im Orchester spielen alle Partner zusammen, proben, forschen und sammeln Erfahrungen mit dem neuen Ansatz. Dazu gehört auch die europaweit erste Integration von sogenannten Massive-MIMO-Funkeinheiten (mMIMO, MIMO = multiple input, multiple output): nicht eine, sondern zahlreiche kleine Antennen pro Sendeeinheit oder "5G in voller Pracht", wie Claudia Nemat es beschrieb. 

Was gibt es noch an Neuigkeiten? Claudia Nemat stellte die vier Themen-Welten des Events vor, dem Motto folgend: "Mensch-zentrierte Technologie erfahren". 

1. Innovationen für Geschäftskunden: Wir liefern praktische Lösungen 

Campus-Netze liefern der Industrie das, was sie für ihre Produktion brauchen: garantierte geringe Netzverzögerung, größte Verfügbarkeit und Sicherheit. Neu ist: Davon profitieren zunehmend auch andere Branchen, wie zum Beispiel das Gesundheitswesen. So etwa die Bonner Universitätsklinik. Und: Geschäftskunden wünschten sich sowohl 5G als auch Wifi 6, wie Nemat ausführte. Die Telekom integriert nun beides.  

Und auch das Internet der Dinge (IoT, Internet of Things) wird vereinfacht. Mangels standardisierter Schnittstellen war es bislang für Unternehmen aufwändig, IoT-Geräte für sich einzubetten. Die Telekom sorgt nun mit ihren Partnern 1NCE und AWS für Schwung. Mit ihrem "Zero-Touch-Service" geht alles einfach, schnell, automatisiert.  

Nemat hob die Corona Warn App hervor, die die Telekom gemeinsam mit SAP innerhalb weniger Monate entwickelt hatte. Laut RKI wurde sie bisher 28 Millionen Mal heruntergeladen. 475.000 positive Tests wurden ein- und Millionen Warnungen ausgegeben. Durch die App wurden nochmal so viele Infektionsketten erfolgreich durchbrochen wie von allen Gesundheitsämtern in Deutschland zusammen. 

Weitere Telekom-Neuerung für das Gesundheitswesen: das Enterprise Protection System. Das ist ein kleines Sicherheitsdevice zum Tragen. Die Telekom entwickelte es zusammen mit KINEXON, der Universität Augsburg, dem RKI and Fraunhofer. Es eignet sich für Umgebungen, in denen Bluetooth, wie es die Corona-Warn-App nutzt, nicht funktioniert oder nicht eingesetzt werden darf. Das Gerät übermittelt Begegnungen, sobald es wieder in seiner Ladestation liegt. Ein Pilot damit läuft gerade bei der Eishockey-Profi-Liga und der Stadt Mönchengladbach.

2.Innovationen fürs Zuhause – intuitiv bedienbar 

Kund*innen wollen, so Nemat, online überall dieselbe gute Verbindung haben, im Büro wie unterwegs und zuhause. Doch gerade daheim sieht es oft anders aus: Das WLAN hakt, das Netzerlebnis ist nicht optimal. Häufige Gründe: unpassende Geräte, falsch gewählte Router-Standorte oder störende Funksignale aus der Nachbarschaft. Hier setzt künftig ein neues "Router Operating System (OS)" an. Damit stehen der Telekom Konnektivitätsdaten in Echtzeit zur Verfügung. Verbindungen lassen sich so verbessern, sogar automatisch und vorausschauend. Router OS unterstützt die automatische Einrichtung der Geräte. Dasselbe gilt für den Wechsel auf freie Kanäle, um Interferenzen mit Nachbar-WLAN-Netzen aus dem Weg zu gehen. Auch lassen sich neue Dienste schnell einspielen. Bis 2024 sollen 75 Prozent der Kund*innen in Europa davon profitieren, so Claudia Nemat.  

Weitere Innovation fürs Zuhause: Home OS. "Unsere cloudbasierte Lösung verbindet verschiedene Dienste und Geräte wie Kitt", sagte Claudia Nemat. Das ermöglicht in der Zukunft viele nahtlose, intuitive Anwendungen: etwa den QR Code für das Gäste-WLAN auf dem TV-Gerät. Außerdem werden ankommende Anrufe dort angezeigt. Zudem gibt es automatische Benachrichtigungen aufs Handy, wenn Familienmitglieder heimkommen. Eine Innovation namens "Magenta Together" demonstrierte Nemat gemeinsam mit ihrer Vorstandskollegin Dominique Leroy. Sie unterhielten sich per Video auf ihren TV-Geräten und genossen dann zusammen einen Auftritt des Jazzmusikers Daniel Hall – "Co-Watching" vom Feinsten. 

3. Im Mittelpunkt: Technologie-Innovationen

Wichtige Nachricht neben den Premieren: Die Telekom kommt mit der Automatisierung ihrer Netze voran. Beispiel: ein neuer software-basierter Ansatz in der Cloud auf der so genannten "NIMS Plattform" für Sprachdienste. Die Vorteile: Drei Monate anstatt 18 von der Idee bis zur Bereitstellung neuer Funktionen. Zwei statt 90 Tage bis zum Rollout neuer Software-Updates im gesamten Netz. Fehlerbehebungen innerhalb eines Tages. Die vollautomatisierte Voice-Plattform mit bereits einer Million Kund*innen zeigt eindrucksvoll, wie das geht. Die Telekom will zudem, so Nemat weiter, die 6G-Evolution gestalten. Der nächste Kommunikationsstandard soll 

  • alle Menschen und Dinge verbinden, überall. 
  • Datenschutz, Vertrauen und Sicherheit weiter untermauern.
  • C02-neutral sein. 

4. Hin zu CO2-Neutralität und Kreislaufwirtschaft

Die Emissionen der Telekom sollen bis 2025 klimaneutral sein, die gesamte Wertschöpfungskette bis spätestens 2040. Um letzteres zu erreichen, verankert das Unternehmen in Verträgen mit Partnern Emissionsziele mit höherer Priorität. Gleichzeitig steigt der "Streaming-Hunger" von uns Menschen und im Netz verbundener Geräte. Dies gilt es auszugleichen, denn der Energieverbrauch soll unter dem Strich derselbe bleiben. "Unser Ziel ist daher; bis 2024 die Energieeffizienz der Netze zu verdoppeln", so Nemat. Das Abschalten von Altsystemen soll ebenso dazu beitragen wie intelligent gesteuerte Mobilfunkstationen sowie Solar- und Windenergiegewinnung direkt an den Standorten. Hinzu kämen Müllvermeidung und Recycling. 

"Unsere Technologie wirkt positiv"

Die Netze sind laut Nemat die Basis aller Telekom-Innovationen. Mehrere Tausend Teilnehmer*innen verfolgten bei den Telekom Tech Grounds das Bekenntnis der Vorständin zu menschzentrierter Technologie, zu ihrer Haltung für eine lebenswerte Welt von morgen. Krisen zeigten, welche Rolle Technologie für uns spielt. Etwa, um mit den Lieben in der Distanz verbunden zu bleiben. Oder um den Weg zur klimaneutralen Zukunft zu ebnen, um Beispiel durch Videokonferenzen anstelle von Reisen, das vernetzte Zuhause sowie smarte Stromnetze, die den Energieverbrauch in Schach hielten. "Unsere Technologie wirkt positiv – davon bin ich überzeugt", so Nemat.

Die Magenta Key Note und weitere Sessions der Telekom Tech Grounds können Sie in englischer Sprache hier abrufen (Registrierung erforderlich).

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