Warum 5G und smartes Einkaufen gut zusammenpassen
Alibaba und Walmart haben in ihren Future Stores gezeigt wie „Einkaufen“ in Zukunft sein kann. Sensoren und Kameras erfassen in Echtzeit, was in der Filiale passiert. Mitarbeiter wissen so, in welcher Anzahl Produkte aktuell verfügbar sind. Oder wann sie Regale rechtzeitig auffüllen müssen. Künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass Lebensmittel nicht verderben und der Markt sein Frischeversprechen hält.
Alibaba ermöglicht mit seinem neuen Supermarktkonzept Hema, dass Kunden ihren gesamten Einkauf via Smartphone erledigen können. Scannen von Artikeln, Produktinformationen sowie Bezahlen am Checkout-Terminal– für das alles braucht es nur das Smartphone des Käufers. Online-Käufe werden mit einer Seilbahn über den Köpfen der Supermarktbesucher zur Abholstation transportiert. Und im eigenen Restaurant werden Kunden von Robotern verköstigt.
Soviel von den ersten Future Stores. Zurück zum Alltag.
Kunden erwarten Präsenz
Den allgemeinen Herausforderungen der Digitalisierung hat sich der Handel längst gestellt. Es gibt viele Schauplätze, auf denen sich etwas tut.
Die Konsumenten werden immer anspruchsvoller und erwarten im Geschäft eine durchgängig hohe Konnektivität für ihr Smartphone. Die Filialen werden sich also weiter verändern. Immer mehr Geräte und Geschäftsprozesse werden intelligent vernetzt: für mehr Frische, für besseren Service, für eine höhere Marge.
Auch „Multi-Channel“ ist ein oft genutztes Stichwort. Gemeint sind Konzepte, um Onlineshops und stationäre Filialen durchgängig miteinander verzahnen. Denn die Kunden erwarten Präsenz auf allen Kanälen.
Der digitale Einkaufsmarkt braucht ein stabiles Netz
Es ist die Digitalisierung, die dem Handel viele neue Anwendungen ermöglicht . Hier gehört die Vernetzung von Filialen mit einer Vielzahl von Sensoren und Aktoren genauso dazu, wie der Einsatz von Bild- und Mustererkennung, Augmented Reality und Robotik.
Technologien wie Virtual Reality, Internet der Dinge oder Roboter können ein einzigartiges Einkaufserlebnis fördern und Geschäftsprozesse des Händlers optimieren. Aber: Diese Lösungen brauchen aber eine hohe Bandbreite mit gleichzeitig geringer Übertragungszeit, um ihr Potenzial vollständig entfalten zu können. Ohne dies können all diese Anwendungen nur einen Bruchteil ihres eigentlichen Potenzials ausschöpfen.
Kleiner Blick in die nahe Zukunft
Schon heute können wir mit unserer vorhandenen LTE-Technologie viele Anwendungsbereiche ermöglichen. Aber was passiert, wenn die Anforderungen an die Bandbreite weiter steigen? Wenn 200Mbit/s nicht mehr ausreichen, sondern es Gbit/s sein müssen – zum Beispiel für Augmented Reality Anwendungen? Was ist, wenn nicht mehr nur 10.000 Geräte pro km², sondern 100.000 oder 1 Million Geräte pro km² vernetzt werden? Wenn immer mehr Echtzeitanwendungen zum Einsatz kommen? Werfen wir einen Blick in die nahe Zukunft.
Es ist die neue 5G-Technologie, die dem Handel hier helfen kann. Sie stellt die Eigenschaften und Funktionen im Netz zur Verfügung, die das Fundament für neue Generationen von Anwendungen und digitale Innovationen bilden. 5G ist mehr als nur eine neue Mobilfunktechnologie. Sie sorgt für eine qualitativ hochwertige Verknüpfung von Informations- und Telekommunikationstechnologie. 5G-Netze und insbesondere 5G-Campusnetze sind hoch flexibel und können an die Anforderungen von Anwendungen angepasst werden. Braucht man kurze Reaktionszeiten und muss aber nur wenige Daten übertragen? Mit der 5G Campus Netz Technologie kann das Netz darauf optimiert werden. Zusammen mit einer immer gleich hohen Zuverlässigkeit hilft dem Handel das zum Beispiel bei der lückenlosen Überwachung von Kühlketten mithilfe von Sensoren.
Eines jedoch vorweg: Die eine Anwendung, die alleine den Einsatz von 5G-Technologie im Handel forciert, gibt es nicht. Die Betrachtung mehrerer zusammenhängender Anwendungen jedoch offenbart die mächtigen Potentiale von 5G-Technik. Digitalisierte Einkaufszentren zum Beispiel sind so ein Fall. Hier findet man auf Anhieb viele Szenarien. Von der Gebäudetechnik, über die Security oder Logistik bis hin zum Kundenerlebnis.
5G und smartes Einkaufen passen gut zusammen
Für die Textilbranche gehört die Verbesserung und Personalisierung der In-Store-Experience zu einer der 10 wichtigsten Themen für 2020. in Zukunft sollen Augmented Reality (AR) Angebote mit vernetzten Spiegeln und Kameras das Einkaufserlebnis verbessern. Diese Angebote geben Kunden eine Vorstellung davon, wie ein Kleidungsstück getragen wird. Im vernetzten Spiegel sehen sie, in welcher Farbe es ihnen am besten steht. Oder wie die nächste Couch in ihrem Wohnzimmer aussehen könnte.
93% der Handel CEOs sehen personalisiertes Marketing als eine Priorität. Sie erkennen, dass führende Händler damit Umsatzsteigerungen erzielen können. Der Weg hin zum Konsumenten erfolgt zunehmend über das Smartphone. All dies erfordert im Einkaufsmarkt schnelle und stabile Verbindungen. 5G sorgt dafür - sowohl vor dem Kauf, als auch während des Kaufs.
Intelligent vernetzt
Aber auch bei der Optimierung der internen Geschäftsprozesse tut sich viel. Bei steigendem Margendruck und erhöhten Lohnkosten helfen dem Handel digitale Anzeigen, Reinigungsroboter und automatisierte Planungssysteme für Waren. Automatisierung kann heute schon 55-65 Prozent Personalstunden in einer typischen Filiale einsparen und damit neue Jobs ermöglichen. Wenn Filialen durch digitale Lösungen intelligent vernetzt werden, gibt es dort in der Regel viele Geräte und Sensoren, die miteinander kommunizieren. Diese erfordern ein stabiles Netz. 5G kann diese Anforderungen an hohe Bandbreite mit gleichzeitig kurzen Latenzzeiten sicherstellen. Die Technologie soll pro Quadratkilometer bis zu einer Million Geräte vernetzen können.
Auch bei der Logistik wird 5G neue Möglichkeiten eröffnen. Händler haben ein steigendes Interesse daran, jederzeit die Qualitätszustände ihrer Produkte im Lieferprozess zu kennen. Das bedeutet eine lückenlose Transportüberwachung in Echtzeit und einen pünktlichen Wareneingang. Trackinglösungen machen dies schon heute möglich.
Zum Transport auf dem firmeneigenen Gelände – draußen, wie drinnen – werden zunehmend fahrerlose Transportsysteme (AGV: Automated Guided Vehicles) eingesetzt. Hier können firmeneigene 5G-Campusnetze unterstützen.
Lade- und Wartezeiten reduzieren
Interessant wird es, wenn Lieferwagen von der Straße auf das Gelände fahren. Hier sind jetzt Möglichkeiten einer optimierten Wegeleitung hin zur endgültigen Laderampe gefragt. Auch da werden zukünftig 5G Netze helfen, die Position bis in den Zentimeter-Bereich hinein zu bestimmen. Das hilft, Wartezeiten und Ladezeiten deutlich zu reduzieren, denn das Lotsen des LKW beginnt schon vor dem Geländetor.