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Künstliche Intelligenz: Tipps für Unternehmen
Megatrend Künstliche Intelligenz (KI) ist da. Aber wie nutzen Unternehmen die Technologie für sich überhaupt richtig? Wie das Thema die Wirtschaft umtreibt, zeigte der „MINT Summit" des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU). Die Telekom war Gastgeberin für rund 50 Teilnehmerinnen in Bonn. Es gab handfeste Tipps.
Das Ganze im Fokus behalten: Braucht es immer KI, um zu automatisieren? Christin Schäfer unterstützt mit ihrem Unternehmen acs plus andere Unternehmen bei ihren Datenprojekten. Sie betonte, dass es auch ohne KI Mehrwerte geben könne. Vielfach leiste das allein die Verfügbarkeit von korrekten Informationen zur rechten Zeit für die richtige Person. Sie empfiehlt, "erstmal Mehrwerte mit den einfachen Vorgehensweisen einzufahren und nach und nach die Komplexität - bis hin zur KI - zu steigern". Schäfer plädierte dafür, in „datengetriebenen Systemen“ zu denken: also mehrere Elemente einbeziehen, angefangen von den Daten selbst über Software und Hardware sowie Prozessen bis hin zu den Menschen und ihren Rollen. „Unter einem System verstehe ich mehr als nur einen Algorithmus. Es ist ein ‚Zoom out‘, der das Ganze in den Blick nimmt.“ © Norbert Ittermann
In Ökosystemen zusammenarbeiten: Nicole Büttner von Merantix Momentum outete sich wie andere auf dem Summit als „Tech Optimistin“. KI begeistere sie, weil sie etwa eine „Personalisierte Medizin“ ermögliche, zum Beispiel durch Aussagen über Wechselwirkungen von Medikamenten. Und weil sie skalierbar ist und Menschen erlaubt, sich auf Wesentliches zu konzentrieren. Büttner zufolge sollten sich KI-interessierte Unternehmen früh diese Frage stellen: „Was kann ich selbst leisten, was können andere besser?“ Es brauche Ökosysteme, in denen Expert*innen unterschiedlichster Bereiche eng zusammenarbeiten. Ebenso wichtig für die Entwicklung einer vertrauenswürdigen KI: Diversität, der Blick vieler verschiedener Menschen auf das Thema. © Norbert Ittermann
"Keinen Raum für Spekulationen geben“. Erfolgsentscheidend für KI in Unternehmen ist eine von Beginn an offene und ehrliche Kommunikation, wie Sabine Rinser-Willuhn von Siemens unterstrich. Sie beschrieb, wie der Personalbereich von Siemens mit KI arbeitet, angefangen bei „CARL“. Das ist ein interner Chatbot. Er beantwortet in neun Sprachen Fragen der Mitarbeitenden rund um ihr Arbeitsverhältnis. Laut Rinser-Willuhn gelte es zu verdeutlichen, dass Automatisierung nicht erst durch KI stattfinde. Und dass die Technologie helfe, eine Flut an wiederkehrenden Prozessen standardisiert abzuwickeln, also Fließbandtätigkeiten. „Natürlich verändert die Technologie die Arbeitsplätze. Aber CARL hat auch gezeigt: Wir haben nun Jobs, die es vorher nicht gab, zum Beispiel den ‚Conversation Editor‘." © Norbert Ittermann
Verantwortungsvoll und ethisch handeln: Auch Marie von der Groeben, Chief Compliance Officer der Telekom, ist wichtig, dass viele Mitarbeitende im Thema sind. Sie hob die Bedeutung Digitaler Ethik hervor. Diese schaffe Vertrauen und stelle sicher, dass KI immer im Sinne menschlicher Belange und Bedürfnisse eingesetzt und weiterentwickelt wird. Digitale Ethik bedeutet demnach für die Telekom, Verantwortung zu übernehmen für eingesetzte Technologien sowie für IT-Produkte und -Services. Weiter gelte es für Transparenz zu sorgen und sich aktiv mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen. Und nicht zuletzt, die in der analogen Welt definierten Anforderungen an Compliance und Integrität auch in die digitale Welt zu übertragen. Übrigens: Schon früh hat die Telekom sich selbst Leitlinien für den Einsatz von KI gegeben. © Norbert Ittermann
Potenzial für das Gute nutzen: Claudia Nemat, Vorständin für Technologie & Innovation bei der Telekom, beleuchtete im Begrüßungsvideo ihr Herzensthema "Human-Centered Technology". Warum ist das relevant? Sie nannte als Beispiel digitale Plattformen, auf denen gewisse Algorithmen auf das das Erzeugen von „Engagement“ ausgerichtet seien. „Engagement lässt sich traurigerweise mit Empörung und Hate Speech erreichen." So verbreiteten sich „Fake information“ schneller als korrekte Informationen. Dies untergrabe liberale Demokratien. Es gebe ein enormes Potenzial für den Einsatz von Technologie zum Besseren. "Dieses Potenzial sollten wir alle nutzen. Im Business und im Privaten. Und vor allen Dingen: zusammen. Dafür braucht es einen verantwortungsvollen Umgang mit Technologie und Daten.“ © Norbert Ittermann
Mehr Frauen für MINT begeistern: Der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) setzt sich ein für mehr Unternehmerinnen und Gründerinnen, mehr Frauen in Führungspositionen und die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Wirtschaft. 2014 hat der Verband den MINT-Summit als Forum für Unternehmerinnen und MINT-Führungsfrauen etabliert. Es geht um Vernetzung untereinander, Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch und mehr Sichtbarkeit für Frauen in Spitzentechnologien. MINT steht als Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. „Wir müssen es schaffen, mehr Menschen, vor allem junge Frauen für MINT-Themen zu begeistern“, so VdU-Präsidentin Jasmin Arbabian-Vogel. © Norbert Ittermann
Kolleginnen von Applied AI, Europas größte Initiative für die Anwendung vertrauenswürdiger KI-Technologie, führten die Teilnehmerinnen ins Thema ein. Im anschließenden Workshop ging es um KI-Systeme und wie diese auf reale Probleme angewendet werden. © Norbert Ittermann
Begleitete die Teilnehmerinnen durch den Tag: Doreen Friedrichs von der Telekom. Sie ist seit 2020 im Telekom-Programm „Digitale Bildung und Schule“ für gesellschaftspolitische Themen und für die Kommunikation verantwortlich. © Norbert Ittermann
Auch die Telekom Design Gallery stand auf dem Besuchsprogramm: Dort stellt die Telekom dar, welchen Einfluss technische Möglichkeiten in Zukunft auf das private und berufliche Leben haben. Die Führung rundete den Tag ebenso ab ... © Norbert Ittermann
Teilnehmerin Marit Zenk: "Smart wird noch smarter. Ich bin beindruckt, welche Fortschritte wir in KI machen und noch mehr, dass laut Nicole Büttner Deutschland die meisten KI-Forscher beherbergt. Das macht mich stolz, da wir in anderen Bereichen uns schon haben abhängen lassen." Ein Interview mit Marit Zenk finden Sie rechts. © Norbert Ittermann