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Frank Leibiger

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Interview mit einer KI

Wer durch die Hallen der Hannover Messe schlendert, stößt unweigerlich auf KI, Künstliche Intelligenz. Sie steckt in Robotern, steuert Autos oder wertet komplexe Daten aus. Wir haben uns mit einer dieser KIs zum Interview auf dem Telekom-Stand getroffen.

Eine Drohne macht Fotos von einem Lager. Die KI wertet diese Fotos dann aus.

Eine Drohne macht Fotos von einem Lager. Die KI wertet diese Fotos dann aus.

Hallo KI, was geht?

KI: Moment … D17 schickt gerade Bilddaten.

D17?

KI: Ja. Das ist eine Kameradrohne. Strohdumm, die Dinger. Nur fliegen können sie. Und ihre Kamera liefert mir dann ständig Bilder. Das ist sehr praktisch. Ich bin ja nicht so mobil … So. Jetzt hab ich die Daten verarbeitet. Ist doch immer wieder spannend, was D17 so liefert.

Wieso?

Na ja, ich bin darauf trainiert, gedruckte oder geschriebene Zahlen zu erkennen und zuzuordnen. D17 liefert mir diese Zahlen, wenn sie über das Lagergelände für Rohstahl fliegt. Das ist jedes Mal eine Herausforderung. Denn die Zahlen auf den so genannten Brammen, das sind große Stahlbarren, sind selten eindeutig. Ihr Menschen schreibt halt nicht alle gleich. Und mit Ordnung halten habt ihr es auch nicht immer so.

Soll mich das beeindrucken? Zählen kann doch jedes Kind.

Aber Kindern wird es irgendwann langweilig. Mir nie. Und Du musst bedenken, dass ich nicht nur zählen lernen muss, sondern auch lesen. Und zwar Zahlen auf verschiedenen Untergründen, bei wechselnden Lichtverhältnissen – und wenn D17 einen schlechten Tag hat, dann schwanken die Bilder auch recht stark.

Wie hast Du das gelernt?

Das können meine Trainer von T-Systems besser beantworten. Einfach gesagt: Sie haben mich zunächst mit vorhandenen Daten gefüttert, damit ich sowas wie eine Norm-Vorlage habe. Sie sprachen damals von der Model Creation. Die Kunst besteht dann darin, auf dieser Grundlage Abweichungen richtig zu identifizieren. Sprich: Liegt die Bramme mit der Nummer 706221 04 8A immer noch unten links im Stapel 3? Oder liegt sie, weil neues Material eingelagert wurde, inzwischen ganz woanders.

Und Du bist sicher, dass Du die nicht mit 706227 04 8A verwechselst?

Ziemlich. Meistens liegt meine Genauigkeit bei über 80 Prozent. Und ich werde mit der Zeit immer besser. Schließlich bin ich lernfähig. 

Das heißt, Du könntest auch andere Logistik- und Kontroll-Jobs übernehmen?

Prinzipiell ja. Aber natürlich müsste ich erst wieder lernen. Meine Trainer haben dafür ein umfassendes Grundgerüst vorbereitet, um mich auf andere Einsätze einzustellen. Dabei muss ich auch nicht unbedingt mit einer Drohne zusammenarbeiten. Handy-Kameras oder Sensoren an Maschinen liefern mir auch die notwendigen Daten. Ich muss halt nur vorher wissen, wie ich sie verarbeiten soll.

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