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Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL): Geschichte und Transformation

Zum 31. Dezember 2022 wird die HfTL als bundesweit einzige Hochschule in Trägerschaft eines im DAX40 gelisteten Unternehmens geschlossen.

Um den Kernbereich der Lehre und Forschung der HfTL auch in Zukunft - nicht nur - für die Deutsche Telekom zu sichern und neue Impulse durch gemeinsame Kompetenznutzung zu setzen, werden im Rahmen einer mit dem Freistaat Sachsen und der staatlichen Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) getroffenen Kooperation seit dem Jahr 2018 in der von der Deutschen Telekom gestifteten Fakultät „Digitale Transformation“ an der HTWK Leipzig zwei Bachelor- und ein Masterstudiengang in den Bereichen Engineering Informations- und Kommunikationstechnik und Engineering Telekommunikationsinformatik angeboten.

Dieser Schritt löst zudem die Konflikte auf, die sich aus der Trägerschaft eines international tätigen Unternehmens mit allen Anforderungen an die durchgängige Steuerung in alle Einheiten und der Freiheit von Forschung und Lehre an einer Hochschule ergaben.

In 70 Jahren bot die HfTL ihren akkreditierten Studiengängen Kommunikations- und Medieninformatik, Angewandte Informatik, Wirtschaftsinformatik sowie Informations- und Kommunikationstechnik Studierenden ein modernes und praxisbezogenes Studium.  Die technische Ausstattung der Hochschule, kurze Wege auf dem Campus und eine intensive Betreuung durch Professoren, Dozenten und Laboringenieure sicherten ein sehr gutes Lernumfeld.

Kontakt Auch in Zukunft wird ein Informationsservice – insbesondere zum Archiv der HfTL – sicher gestellt.  Bitte senden Sie Ihre Fragen per E-Mail. Postalische Anfragen richten Sie bitte an DTAG-HFTL, Brandenburger Straße 11, 04103 Leipzig.

Hochschule für Telekommunikation Leipzig

Die Hochschule für Telekommunikation Leipzig im Jahr 2010. © Deutsche Telekom/Foto Mareen Fischinger

Mit 277 Studierenden begann der Studienbetrieb an der heutigen Hochschule für Telekommunikation am 11. September 1953 in der Gustav-Freytag-Straße in Leipzig. Zunächst wurden sogenannte „Postwirtschaftler“ für einen späteren Berufseinsatz bei der Deutschen Post der DDR ausgebildet. Ab 1954 trug die Schule den Namen „Ingenieurschule für Post- und Fernmeldewesen Rosa Luxemburg“; die ingenieurtechnische und ökonomische Ausbildung des Post- und Fernmeldewesens wird am Standort Leipzig konzentriert. 1961 wurden erstmals Fachrichtungen gebildet.

Nähe zur Praxis war bereits an der Ingenieurschule äußerst wichtig. Im Jahr 1974 wurde für das Direktstudium ein Praxissemester konzipiert, um die Absolventen optimal auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten. Neben dem Direktstudium gab es an der Ingenieurschule das Fernstudium, welches bei voller Berufstätigkeit der Studierenden durchgeführt wurde. Für diese Studienform leistete die Ingenieurschule Rosa Luxemburg Pionierarbeit, mussten doch Lehrmaterialien entwickelt, Konsultationsstützpunkte eingerichtet und Seminarlehrgänge mit Prüfungen und Laborausbildung organisiert werden. Über viele Jahre hinweg war der Anteil der Studierenden im Fernstudium im Verhältnis zum Direktstudium bis zu viermal so hoch. Die Verbindung von Theorie und Praxis innerhalb des Fernstudiums trug dazu bei, dass das fachliche Niveau der Ausbildung und damit das Ansehen der Ingenieurschule stiegen.

Insgesamt schließen bis zur Umwandlung der Ingenieur- in eine Fachhochschule 9.791 Studentinnen und Studenten ein Direktstudium und 9.755 Studierende ein Fernstudium ab.

Im Zuge der Wiedervereinigung 1990 wurde aus der Ingenieurschule Rosa Luxemburg eine Fachhochschule in Trägerschaft der Deutschen Bundespost. Als eine der ersten Hochschule in Sachsen erhielt sie am 16. September 1991 vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) die staatliche Anerkennung für den Studiengang Nachrichtentechnik. Neben der fachlichen Umstrukturierung der Fachhochschule galt es in den Nachwendejahren auch, die räumlichen Voraussetzungen für den Betrieb der neuen Hochschule zu erfüllen. Ende 1990 standen knapp 2.800 Quadratmeter für die Lehre zur Verfügung, zu wenig, um den Studienbetrieb auf Dauer zu garantieren. Zum Wintersemester 1993 wurde mit dem Neubau eines Laborgebäudes begonnen, der Altbau im Inneren neugestaltet.

Die Deutsche Telekom AG trat mit ihrer Konstituierung im Jahr 1995 in die Trägerschaft ein und für die Fachhochschule eröffnet sich mit dieser Trägerschaft eines führenden Unternehmen des Informationszeitalters neue Perspektiven. Die Anbindung an die Deutsche Telekom AG sicherte Innovationsführerschaft und beste Ausbildungsbedingungen in den praktischen Abschnitten des Studiums im In- und Ausland. Die Fachhochschule wurde mit Hilfe von Kollegen der „Schwesterhochschulen“ in Berlin und Dieburg, durch die Unterstützung der Deutschen Telekom und das Engagement des Gründungsrektors Professor Uwe Rabenhorst fachlich neu strukturiert, neue Fachgebiete wurden geschaffen. Kurzfristig wurde die modernste Rechen- und Messtechnik beschafft, so dass in kürzester Zeit ein Technologiesprung entstand, der die neuen Lehrinhalte praxisgerecht vermitteln ließ.

Im Herbst 1998 standen 8.000 Quadratmeter Nutzfläche für die Lehre bereit.  

Im Jahr 2000 wurde der Präsenzstudiengang Telekommunikationsinformatik eingeführt; der „Kernbereich Virtuelles Studium“ entstand und koordinierte den ausbildungsintegrierten und berufsbegleitenden Studiengang Telekommunikationsinformatik.

Viele Bachelor- und Masterarbeiten wurden im Rahmen von Projekten in Unternehmen der Deutschen Telekom realisiert.

Zum Wintersemester 2005/2006 führte die Fachhochschule die Abschlüsse Bachelor und Master bei den Studiengängen Nachrichtentechnik und Telekommunikationsinformatik ein, die den Diplomabschluss ablösten. 2007 erhielt die Fachhochschule den Namen „Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL)“. 2009 wurde der duale Studiengang Wirtschaftsinformatik eingeführt, 2010 der Präsenzstudiengang Wirtschaftsinformatik, 2011 der berufsbegleitende Studiengang Telekommunikation.

Im Herbst 2014 wurde die Trägerschaft der Hochschule von der Deutschen Telekom AG auf die HfTL Trägergesellschaft mbH übertragen.

In den darauffolgenden Jahren bot die HfTL Studiengänge in drei Studienformen an: im Direktstudium Informations- und Kommunikationstechnik (Bachelor und Master), Kommunikations- und Medieninformatik (Bachelor), Wirtschaftsinformatik (Bachelor), im dualen Studium die Studiengänge Kommunikations- und Medieninformatik (Bachelor), Angewandte Informatik (Bachelor) sowie Wirtschaftsinformatik (Bachelor und Master) und berufsbegleitend die Studiengänge Informations- und Kommunikationstechnik (Bachelor und Master), Kommunikations- und Medieninformatik (Bachelor) sowie Wirtschaftsinformatik (Bachelor) und einen International Master of ICT.

Absolventen der Hochschule hatten mit dem Abschluss Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science nach drei Jahren Studiendauer sowie dem Master of Engineering nach weiteren zwei Jahren ausgezeichnete Karrierechancen. Masterstudenten konnten in Kooperation mit einer Partnerhochschule zudem direkt promovieren.

An der HfTL wurde eigenständig, mit dem Träger und mit Partnern aus der Wirtschaft, Forschung betrieben. Die Forschung an der HfTL zeichnete sich durch Praxisnähe aus. Projekte wurden gemeinsam mit Studierenden geplant und realisiert.

Beispielhaft für die Forschung an der HfTL waren Forschungslinien im Bereich der hochauflösenden Spektroskopie, Radio over Fiber in Zusammenarbeit mit der Partnerhochschule in Dublin sowie Forschungsarbeiten im Bereich Next Generation Networks mit der Partnerhochschule in Bratislava und der Slovak Telecom, einem Tochterunternehmen der Deutschen Telekom AG. Auch mit dem Testzentrum der Deutschen Telekom in Nürnberg sowie mit den T-Labs bestanden Kooperationen.

Die HfTL kooperierte in der Forschung zudem regional mit der IHK Leipzig sowie überregional mit der TU Cottbus und der TU Ilmenau. In Zusammenarbeit mit der IHK Leipzig wurden beispielsweise Forschungsprojekte im Bereich Informatik und im Bereich Elektromagnetische Verträglichkeit durchgeführt.

Die internationalen Beziehungen hatten an der HfTL eine lange Tradition und nahmen seit jeher einen hohen Stellenwert ein. Sie dienten der Internationalisierung des Studiums der HfTL, um zum einen die Studierenden auf eine spätere international orientierte Berufstätigkeit vorzubereiten und zum anderen den Studierendenaustausch nicht nur in Europa auszuweiten.

Im Jahr 2017 wurden die die letzten Studierenden immatrikuliert. Das historische und teilweise unter Denkmalschutz stehende Gebäude steht weiterhin für Forschung und Lehre und beherbergt Studierende der HTWK Leipzig, der größten Fachhochschule Deutschlands, in der die Deutsche Telekom AG die Fakultät „Digitale Transformation“ gestiftet hat.

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