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Johannes Maisack

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DIGITAL X 2019: Willkommen zum großen Finale in Köln

20.000 Quadratmeter Messegelände gefüllt mit tausenden Entscheidern, Kunden, Partnern und sonstigen Besuchern. Fünf Bühnen auf denen sich die hochkarätigen Namen der Digitalisierungsbranche die Klinke in die Hand geben. Die neusten Innovationen zum Anfassen. All das erwartet die Besucher die kommenden 2 Tage beim Höhepunkt der DIGITAL X 2019 in Köln. Natürlich ist die Telekom ganz groß #dabei.

Die DIGITAL X ist Europas führende Digitalisierungsinitiative. Das große Finale 2019 findet heute und Morgen erneut in Köln statt.

Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden und Schirmherr der Initiative, eröffnet die DIGITAL X 2019 in Köln.

Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden und Schirmherr der Initiative, eröffnet die DIGITAL X 2019 in Köln. © Deutsche Telekom AG

Eröffnung durch den Schirmherrn Hagen Rickmann

Geschäftsführerer Geschäftskunden und Schirmherr der DIGITAL X, Hagen Rickmann begrüßt ein ausverkauftes Haus. Auf der DIGITAL X präsentieren die Großen der Branche und zahlreiche Startups die neusten Innovationen. Außerdem erwartet die Partner und Kunden auf 20.000 Quadratmetern ein buntes Programm mit 160 Speakern auf 5 Bühnen. Im letzten Jahr hatte Hagen Rickmann noch schlaflose Nächte, ob die Initiative ein Erfolg werden würde. Die wachsenden Anmeldungszahlen bei Partnern und Besuchern lassen daran keinen Zweifel.

"Wir stehen erst am Anfang der Digitalisierung", sagt Rickmann. "Die Telekom als Initiatior, aber auch gemeinsam mit den Partnern machen den Unterschied."

Tim Höttges spricht auf der DIGITAL X zu den "Trends der Digitalisierung".

Tim Höttges spricht auf der DIGITAL X zu den "Trends der Digitalisierung". © Deutsche Telekom AG

Tim Höttges "Trends der Digitalisierung".

"Wir befinden uns mitten in einem Handelskrieg zwischen China und den USA", erklärte CEO Tim Höttges zu Beginn seiner Auftakt-Keynote. Dabei gehe es nicht primär um Strafzölle, sondern vielmehr darum, wer in Zukunft die Technologieführerschaft in der Welt übernehmen werde. Ein Blick auf die Liste der 40 größten Tech-Unternehmen weltweit zeige: "Europa steht bei dieser Frage an der Seitenlinie." Höttges skizzierte in seinem Vortrag aus diesem Grund verschiedene Ansätze, um Europa im Digitalmarkt besser zu positionieren. "Zunächst einmal müssen wir die Rahmenbedingungen für Investitionen verbessern", so Höttges. Dazu gehöre eine Arbeitsmarktpolitik, die den Mittelstand fördere. Ebenso wie die Möglichkeit, europäische Unternehmen aufzubauen, die mit den Tech-Größen aus Amerika und Asien Schritt halten können. Zudem betonte der Telekom-Chef die Wichtigkeit von digitaler Souveränität in Europa. "Ich unterstütze ausdrücklich eine eigene europäische Cloud-Infrastruktur." 

Eine weitere Zutat für eine erfolgreiche europäische Digitalpolitik sei die Förderung von Sprung-Innovationen. "Dazu benötigen wir mehr steuerliche Anreize für Forschung und Entwicklung. Wir müssen junge Unternehmen mit öffentlichen Mitteln unterstützen und sie von Bürokratie befreien." Nicht zuletzt betonte Höttges, dass es gerade heute wichtig sei, sich für Integrität im digitalen Raum einzusetzen. "Unsere Welt und das was wir erreicht haben ist nicht selbstverständlich. Wir müssen für unsere Werte einstehen." Teil davon sei etwa die Entwicklung neuer Methoden zum Aufdecken von Fake News. Neben zahlreichen Disruptionen wie der Blockchain, Künstlicher Intelligenz und Quantencomputern, bleibe eine Prämisse im sich wandelnden Digitalmarkt immer dieselbe: Der Kunde kommt zuerst. "Das ist die Kunst, die Unternehmen erfolgreich macht."

Börje Ekholm, CEO Ericsson

Börje Ekholm, CEO Ericsson. © Deutsche Telekom AG

Börje Ekholm, Ericsson-Chef "5G powered business"

Interessante Einblicke von Börje Ekholm zu 5G. Wie schaut einer der führenden Technologiekonzerne und Netzwerkausrüster auf den künftigen Kommunikationsstandard? "5G hebt Digitalisierung auf ein neues Niveau. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Während andere Länder hier schon wieder ultraschnell unterwegs sind, denken wir in Europa zuerst an die Kosten", so Ekholm. Es brauche eine konsequente 5G-policy für Europa und der Sinn für den Nutzen. Ans Publikum gewandt, sprach Ekholm von 5G-Anwendungen, an die man heute noch nicht denken könne. Und die würden wohl nicht Ericsson und wohl auch nicht die Telekom entwickeln. Sondern die Industrievertreter.

Innovationen ermöglichen. Qualität hoch, Kosten runter. Darum geht’s auch bei 5G. Augmented Reality-Brillen in der Produktion. Roboter ohne Kabel, die via 5G kommunizieren. Nur zwei Beispiele aus der Industrie, die für deutliche flexibleren Einsatz und weniger Kosten sorgen. Dafür, so Ekholm, liefere 5G die perfekten Voraussetzungen. "Bei 5G ist nicht unbedingt die Geschwindigkeit der Datenübertragung das Entscheidende – sondern die geringe Verzögerung und die Dichte an Geräten, die miteinander kommunizieren können. Legen Sie los. 5G ist da“, gab er dem Publikum mit auf den Weg.

Dr. Volker Busch, Neurowissenschaftler Uniklinik Regensburg

Dr. Volker Busch, Neurowissenschaftler Uniklinik Regensburg. © Deutsche Telekom AG

„Kopf oder Bauch - Besser entscheiden im digitalen Zeitalter“, so der Titel von Volker Busch

Er ist Neurowissenschaftler und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Seine Überzeugung: Nicht jede Entscheidung, die der Mensch trifft, ist intelligent. Es sei ein Trugschluss zu glauben: Je mehr Informationen wir haben, desto besser werden unsere Entscheidungen, so Busch. Der Grund: „Bei einer kritischen Menge an Daten steigt unser Gehirn aus. Das ist darauf ausgelegt, in Mustern zu denken, zu vereinfachen, zuzuordnen.“ Wo der Mensch den Maschinen und somit der Künstlichen Intelligenz überlegen sei, ist die Kausalität, also: Einer Information Bedeutung zuordnen und sinnvolle Zusammenhänge herstellen. Das können Maschinen und Algorithmen nicht.

Für Lacher sorgte sein Beispiel: Die Suchmaschine google erkennt ein Muster zwischen der Menge an verzehrtem Speiseeis und Sonnenbrand – als bedinge das eine das andere. Vielmehr sorgt der Hochsommer gerne für beides. Busch plädierte dafür, nicht technologiegläubig zu sein und statt dessen auf seine eigenen Lebenserfahrungen zu vertrauen. „Jeder von Ihnen hat einen unglaublichen Schatz, eine Erfahrungsbibliothek. Diese Bücher des alltäglichen Lebens helfen Ihnen auch als Unternehmer, Entscheidungen zu treffen.“ Man könne dies auch Bauchgefühl oder Intuition nennen. Diese dürfe nicht verkümmern. Busch: „Je mehr wir an Technik auslagern und Daten-gläubig sind, desto stärker geben wir Expertise ab. Das stimmt mich nachdenklich.

Seit die indigene Volksgruppe Inuit vor rund 20 Jahren begonnen haben, mit Mobilfunk Strecken zu planen und ihren Alltag zu organisieren, gibt es dort deutlich mehr Unfälle. Das über Generationen vermittelte Wissen, wie man sich im Alltag verhält, schwindet drastisch.“ Die Zuhörer nehmen mit: Daten und Informationen werden immer wichtiger. Aber das Denken sollte beim Menschen bleiben. „Müssen wir im Alltag für jede Kleinigkeit Apps verwenden?“, fragt Busch. Und gibt die Antwort: „Experte speist sich auch aus Erfahrung. Lassen Sie uns keine Angst vor der Intuition haben. Der Mensch ist mehr als Informationen. Und das sollten wir alle raustragen an die Schulen, zu unseren Azubis.“

Harper Reed, Hacker und Futurist

Harper Reed, Hacker und Futurist. © Deutsche Telekom AG

Harper Reed: The impact of digital technology on business

Was ist eigentlich Artificial Intelligence? Für den IT-Spezialisten Harper Reed ist die Antwort einfach: "AI is Magic" (KI ist Magie). Denn wie bei einem Zaubertrick, wüssten manchmal selbst große Tech-Konzerne nicht, wie genau ihre Algorithmen funktionierten. Das schüre Ängste. Sogar Studien belegten, dass Algorithmen fehleranfällig sein können – mit fatalen Ergebnissen. Zum Beispiel, wenn die Gesichts- und Personenerkennung an der Hautfarbe scheitere. 

"We are not quite there yet" (Wir sind noch nicht ganz angekommen), schlussfolgerte Reed. Ein Ausweg? Datenqualität mit mehr Diversität anreichern. Denn Künstliche Intelligenz sei nur so gut wie die Daten, mit der die Software geschult werde. Auch sollten Anwender vorsichtiger mit dem sein, was sie sich von KI wünschten. "AI does exactly what we tell it to do“ (KI macht genau das, was wir ihr sagen), sagte Reed. Die Software blicke nicht über den Tellerrand. Damit die Folge nicht "Killer-Staubsaugerroboter" sei, müsse der Auftrag an die Software sorgsam formuliert werden. Auch ethische Bedenken seien bei der Entwicklung stets zu berücksichtigen.

Chris Boos, KI-Experte

Chris Boos, KI-Experte. © Deutsche Telekom AG

Chris Boos: Deutschland braucht eine Willkommenskultur für Innovation

„Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass die Entwicklung künstlicher Intelligenz langsam voranschreitet“, warnt Chris Boos. Zwar räumt der Computerwissenschaftler ein, dass es bis zur intelligenten Maschine, die einem Menschen ebenbürtig wäre, noch mehrere hundert Jahre dauern würde. Dennoch sei KI „die größte Chance, die es in den letzten 500 Jahren gegeben hat.“

Chris Boos klärt auf: „Maschinen verstehen nichts.“ Sie seien aber gut darin, Dinge zu vergleichen. Um diese Kompetenz auszuspielen, ist KI auf Daten angewiesen, denn: „Erfahrungen sind der Rohstoff von KI. Mit KI geht es darum, unsere Erfahrungen multiplizierbar zu machen“. Aber Die Speicherung von Daten solle aber nicht nur Mittel zum Zweck sein. Datenspeicherung müsse sinngebunden erfolgen. Der Mensch habe heute die Möglichkeit, zu entscheiden, was der Outcome von KI-Anwendungen sein soll. Und der könne nicht nur darin liegen, einen bestehenden Prozess „noch zwei Prozent besser zu machen“. Optimieren sei nicht die Königsklasse, sondern: „Nutzt die Daten, um etwas Neues zu gestalten“. Vom Publikum wünscht sich Boos, mehr Risikokultur zu leben. „Bitte macht etwas!“, ruft er.

Tim Berners-Lee & Alex Choi.

Tim Berners-Lee & Alex Choi. © Deutsche Telekom AG

Tim Berners-Lee (Erfinder html & Begründer des World Wide Web): "The Future of Web"

Das World Wide Web feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Passend zum Jubiläum nahm auch Sir Tim Berners-Lee an der Digital X teil. Berners-Lee erfand im Jahr 1989 das World Wide Web und legte damit den Grundstein für eine Technologie, die unser Leben verändert hat wie kaum eine andere. „Am Anfang erreichten wir im Web Geschwindigkeiten von 300 Bits in der Sekunde“, erklärte Berners-Lee. „Mittlerweile ist das WWW rund eine Million Mal schneller – das hat keine andere Technologie geschafft.“ Zudem sei mittlerweile rund die Hälfte aller Menschen online unterwegs. Diese Evolution bringe neue Herausforderungen mit sich, so der Wissenschaftler. „Das Vertrauen in Internetquellen sinkt, bedingt durch Meinungsmanipulation, Fake News oder Bots.“ Ein weiteres Arbeitsfeld sei der Datenschutz. „Wir müssen den Menschen die Kontrolle über ihre Daten zurückgeben“, erklärte Berners-Lee und lieferte eine mögliche Lösung gleich mit: Sein aktuelles Forschungsprojekt „Solid“ zielt darauf ab, die Privatsphäre von Internetnutzern zu verbessern und ihre Daten zu schützen.

Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden Deutsche Telekom.

Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden Deutsche Telekom. © Deutsche Telekom AG

Hagen Rickmann: Data Analytics ist der nächste Schritt

„Die Digitalisierung ist im deutschen Mittelstand angekommen, davon bin ich überzeugt“, sagt Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden. 51 Prozent der deutschen Unternehmen haben Digitalisierung inzwischen fest in ihrer Geschäftsstrategie verankert und fragen sich, wie sie das Kundenerlebnis mit Hilfe der Digitalisierung noch weiter steigern können. Die Grundlage für eine weitere Steigerung bilden Daten und Fakten. Sie sind der Schlüssel zum Erfolg. „Der Schatz aus Daten ist schon da“, sagt Rickmann. Bis 2018 haben wir bereits 33 Zettabyte Daten gesammelt, 88 Prozent liegen ungenutzt herum, doppelt und dreifach gespeichert. Die Daten müssen analysiert, geschickt ausgewertet und kombiniert werden – „das können wir automatisiert dank neuer Technologien wie 5G, massiver Rechnerleistung, digitalen Touchpoints, und, und, und. Wir als Telekom tun das zukünftig gemeinsam mit unserem Partner teradata.“. Bereits im nächsten Jahr bringen teradata und die Telekom Deutschland im Rahmen ihrer strategischen Partnerschaft die erste Data Analytics Lösung für den deutschen Mittelstand auf den Markt: Den Digital Sales Assistant. Das ist Data Analytics as a service – standardisiert, aber individuell auf die Belange des Unternehmens zugeschnitten. „Ich bin sicher“, so Rickmann, „die Kombination aus unternehmerischem Gespür, unserem guten deutschen Ingenieurwesen und der richtigen Data Analytics-Lösung machen jedes Unternehmen noch erfolgreicher. Also: Data Analytics ist der nächste Schritt, starten sie durch!“

Staatsministerin Dorothee Bär.

Staatsministerin Dorothee Bär.

Staatsministerin Dorothee Bär vertrat Kanzlerin Merkel

Dorothee Bär besuchte die Digital X im Anschluss an den Digital Gipfel in Dortmund – die Termindopplung wertete sie positiv: "Wir brauchen mehr solcher Veranstaltungen, nicht nur in den großen Städten". Die Digital X Messe sei eine "ausgezeichnete Plattform" für den Austausch von Unternehmern und für den Dialog über Digitalisierung.  
Dialog sei besonders wichtig, denn diffuse Ängste vor technologischen Entwicklungen hinderten oft Fortschritt. Bär betonte, dass es an der Zeit sei, an Altbewährtem zu rütteln. Silos sollten aufgebrochen werden, auch im Denken. Auf der Digital X erlebte sie Aufbruchstimmung. "Wir müssen es schaffen, den optimistischen Schwung in die Bevölkerung hereinzubringen", sagte Bär. 


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Sir Richard Branson mit Telekom-CEO Tim Höttges gemeinsam auf der Bühne.

Sir Richard Branson im Talk mit Tim Höttges

Und dann war da noch Sir Richard Branson. Der Unternehmer gab den Besuchern im Gespräch mit Tim Höttges einen detaillierten Einblick in die Tätigkeiten der Virgin Group. Branson startete die Unternehmensgruppe 1970 mit dem Musiklabel Virgin Records. Mittlerweile betreibt er unter der Marke zahlreiche Unternehmen in den Bereichen Unterhaltung oder Reisen. Auch vor dem Weltraum macht er nicht Halt. „Ich habe lange darauf gewartet, dass die etablierten Raumfahrtunternehmen ein Raumschiff bauen, mit dem Leute wie ich reisen können.“ Da das aber bis heute nicht passiert sei, entschied sich Branson, das Problem selbst in die Hand zu nehmen – und gründete Virgin Galactic. „Damit wollen wir die Barriere für Leute herabsetzen, ins All zu reisen.“ Zudem arbeitet der Unternehmer am Virgin Hyperloop – einer Hochgeschwindigkeitsstrecke in Indien, die bis zu 1000 Meilen in der Stunde zurücklegen soll. Bei all dem spielt Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. „Wir konzentrieren uns darauf, den Klimawandel zu bekämpfen“, erklärte der 69-Jährige. Der Schutz des Klimas dürfe Unternehmen jedoch nicht stoppen. Vielmehr müsse er dazu führen, klimafreundliche Technologien zu entwickeln. Sein Appell: „Wir müssen die Welt so schnell wie möglich in eine saubere Welt verwandeln.“ Auf die finale Frage von Tim Höttges „was sein Rat für die Führungskräfte und sein Rezept für Erfolg sei“ antwortete Branson: „Sucht nach dem  Besten in jedermann. Begegnet allen freundlich. Arbeitet Hand in Hand und nicht gegeneinander.“

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