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Beethoven X: Das Experiment ist vollendet
Am 9. Oktober war es so weit: Die Uraufführung der mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) vollendeten 10. Sinfonie Ludwig van Beethovens. Die Weltpremiere fand vor rund 750 Gästen im Telekom Forum in Bonn statt.
Fast drei Jahre, rund zwei Millionen Noten, die die Künstliche Intelligenz komponiert hat und zehn Musik- und KI-Experten. Das ist die Bilanz des Experiments „Beethoven X – The AI Project“.
Am Vormittag der Premiere erhielten Medienvertreter bei der Pressekonferenz im Rahmen der Generalprobe bereits eine exklusive Kostprobe der „Unvollendeten“. Print- und TV-Medien fanden sich im Telekom Forum und im Livestream ein.
Das Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan präsentierte die 10. Sinfonie. 57 Musikerinnen und Musiker an 18 unterschiedlichen Instrumenten standen gemeinsam mit dem Organisten Cameron Carpenter auf der Bühne. „Das Schöne ist, dass auch Musik, die der Computer geschrieben hat, von Menschen gespielt werden muss“, resümierte der Moderator Axel Brüggemann.
In der Talkrunde mit den Musik- und KI-Experten wurden Hintergründe des Projekts geschildert. Die Teilnehmer diskutierten über kreative Maschinen und das Zusammenspiel von menschlicher und künstlicher Intelligenz. „Wir wollten nicht besser als Beethoven sein, aber das ist eine mögliche Version der 10. Sinfonie“, erklärte Matthias Röder, Projektleiter „Beethoven-KI“.
Telekom-Chef Tim Höttges betonte, dass das Projekt zeige, was mit Künstlicher Intelligenz machbar ist. Dass man vor Technologie keine Angst haben müsse. Im Gegenteil, das Experiment solle Mut für die Zukunft machen: „Ich wünsche mir, dass wir neue Technologien als Chance sehen! Dabei müssen Mensch und Maschine müssen zusammenarbeiten. Die Maschine wird uns nicht übernehmen“, sagte Tim Höttges.
Das Telekom Forum war mit rund 750 Gästen ausverkauft – natürlich unter den geltenden Corona-Bestimmungen. Darunter waren auch viele Prominente aus der Politik und Unterhaltungsindustrie. Der Schauspieler Benno Fürmann hatte seine Tochter auf dem roten Teppich dabei.
Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder erschien mit seiner Frau So-yeon Schröder-Kim zur Uraufführung von Beethoven X. Er stellte sich den Fragen der Presse.
„Bei der Entstehung der 10. Sinfonie haben Mensch und Maschine Hand in Hand gearbeitet“, begrüßt Tim Höttges die Konzertbesucher*innen. „Es wird natürlich kritische Stimmen geben. Vielleicht haben wir jetzt auch noch mehr Respekt vor dem Genie Beethoven. Aber auch Beethoven wurde zu seiner Zeit manches Mal verrissen. Daher freue ich mich, wenn es eine Debatte gibt. Wenn wir diskutieren und man nicht gleichgültig gegenüber technologischen Chancen ist.“
Danach erklang zum ersten Mal vor Publikum die 10. Sinfonie. Fast drei Jahre nachdem das Projekt ins Leben gerufen wurde.
Die Diskussion entflammte bei der abendlichen Talkrunde. Wie viel Beethoven steckt in dem Werk? Kann eine KI unsere Gefühle bewegen? „Das ist kein Beethoven“, sagte Generalmusikdirektor Dirk Kaftan. Auch wenn es eine Version sei, die aus der Feder des Komponisten hätte stammen können. Der Komponist Walter Werzowa sah das anders: „Die KI ist absolut objektiv und hat die Pure Essenz Beethovens herausgefunden. Wir haben das Subjektive reingebracht. Der Geist Beethovens ist da.“
Aya Jaff, die bekannteste Programmiererin Deutschlands sah sowohl Lob als auch Kritik als berechtigt, wobei die die Grundlage der Kritik Angst sei. Sie befürwortet Künstliche Intelligenz in der Zukunft stärker als Instrument zu nutzen. „Wir haben zugehört, wie ein Stück Geschichte geschrieben wurde“, sagte Aya Jaff.
„Ob nun also das musikalische Ergebnis unseres Experiments ein gutes ist, überlasse ich Ihrer eigenen Bewertung“, sagte Tim Höttges bei der Begrüßung. Umso mehr sind Standing Ovation und ein langanhaltender Applaus der Gäste ein großer Erfolg. Wer das Konzert verpasst hat, kann es auf MagentaMusik 360 kostenfrei ansehen und anhören.