5 Jahre hub:raum: von der Zusammenarbeit eines Großkonzerns mit Startups
Hub:raum feiert Geburtstag. Vor fünf Jahren, nämlich im Mai 2012, wurde er in Berlin gegründet und ist damit einer der ältesten sogenannten Inkubatoren in Deutschland und Europa.
Über ihn investiert die Deutsche Telekom in junge Startups und unterstützt diese aktiv in ihrer Entwicklung. An den Standorten Berlin, Krakau und Tel Aviv wurde mit über 200 Startups zusammengearbeitet und in über 20 investiert. Zu den bekanntesten zählen Blinkist, flexperto, Contiamo und zuletzt Reparando. hub:raum konzentriert sich vor allem auf B2B-Themen im Bereich Künstliche Intelligenz, Big Data, Smart Home, Internet of Things (IoT) und Robotics.
Die Startups werden mit den vier Säulen Investment, Co-Working Space, Mentoring und Zugang zur Telekom und ihren Experten unterstützt. Regelmäßig finden in Berlin und Krakau externe und interne Startup-Events wie Hackathons oder Bootcamps, z.B. zu Künstlicher Intelligenz (KI), IoT oder Cyber Security, statt.
Seit April arbeitet hub:raum intensiv mit dem Bereich “Partnering und Business Development” der Telekom zusammen. Wir sprechen mit Thomas Kicker, dem Leiter des Partnerings, und seit Anfang des Monats auch verantwortlich für die Startup-Aktivitäten bei der Telekom, und Axel Menneking, Geschäftsführer des hub:raum Fund.
Heute feiert der hub:raum seinen fünften Geburtstag. Was ist seit 2012 passiert?
Axel Menneking: Jede Menge. Damals zeichnete sich ab, wie wichtig der enge Kontakt und die Zusammenarbeit mit der jungen innovativen Startup-Welt ist. Wir haben seitdem eine steile Lernkurve durchlaufen: gestartet als unabhängiges Startup-Programm mit Accelerator-Ansatz, sind wir heute ein auf die strategischen Innovationsfelder der Telekom fokussierter Inkubator, der eng mit den Geschäftseinheiten zusammenarbeitet.
Thomas Kicker: Es dauert naturgemäß immer ein wenig, bis Startups sichtbare Erfolge zeigen können. Aber ich denke, dass die Kollegen einen tollen Job gemacht haben: Sie hatten z.B. den richtigen Riecher bei den Investments und konnten erste Beteiligungen bereits mit Gewinn wieder verkaufen. Und auch thematisch haben sie eine gute Auswahl getroffen: Blinkist und Vigour sind nach dem Einstieg von US-Investoren mittlerweile erfolgreich in den USA tätig. Die Kollegen aus dem Bereich Customer Touch Points arbeiten mit Contiamo und ihrer Marketing Analytics Lösung. Und mit Reparando, dem jüngsten Neuzugang, arbeiten wir gerade an neuen Angeboten im Bereich After Sales Service und Technischer Service.
Aber auch bei neuen Technologien zeigt der hub:raum seine Stärken für den Konzern. Sei es bei Prototpyping-Programmen z.B. für Narroband (NB)-IoT. Oder bei themenspezifischen Bootcamps wie kürzlich beispielsweise zum Thema künstliche Intelligenz, wo sich zwölf internationale Startups rund 100 Investoren, Partnern und Experten der Telekom präsentiert haben.
Wie differenziert sich hub:raum im wachsenden Wettbewerb um Startups? Und wie kann die Telekom hier profitieren?
Axel Menneking: Was den hub:raum besonders macht, ist die Kombination aus Investitionen in junge Startups und dem Zugang zur Telekom. Eine echte Win-Win Situation für beide Seiten: Wir bekommen frühestmöglichen Zugriff auf neue Technologien und Geschäftsmodelle, die Startups gewinnen einen starken strategischen Partner und Zugang zu Kunden und Know-How. Insbesondere in neu entstehenden Marktsegmenten wie z.B. NB-IoT oder Künstlicher Intelligenz, in denen es noch keine Standardanwendungen gibt, können wir von der Zusammenarbeit mit den Startups enorm profitieren und so unsere eigenen Innovationsaktivitäten ergänzen und beschleunigen.
In Zukunft rücken hub:raum und Partnering in der Zusammenarbeit eng zusammen. Welche Vorteile ergeben sich daraus?
Thomas Kicker: Wir werden die Partnering- und hub:raum-Aktivitäten stärker miteinander verzahnen. Sowohl beim Partnering als auch beim hub:raum scannen wir den Markt und schauen uns zahlreiche Startups an. Gemeinsam bekommen wir einen noch besseren Überblick über Trends und Teams und können die Startups noch besser unterstützen und entscheiden, wie wir am besten zusammenarbeiten. Ob in einem Partnering-Modell oder einem Inkubator-Modell. Diese bereits in Israel erfolgreich gestartete Zusammenarbeit wollen wir auch auf Europa und USA übertragen. Ich sitze ja im Silicon Valley und wir sehen hier neue Trends sehr früh, und wir können dann gezielt gemeinsam in Deutschland und Europa nach passenden Teams suchen.
Axel Menneking: Und das Partnering kann von den Prototyping und Open Innovation Formaten bei hub:raum profitieren, wie z.B. einem Hackathon mit jungen Entwicklern und Startups. So ergänzen sich der explorative Ansatz von hub:raum und der kommerzielle Ansatz von Partnering ideal.