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70 ct pro Aktie vorgeschlagen

Die Hauptversammlung wird am 24. Mai auch über die Ausschüttung einer Dividende entscheiden. Vorstand und Aufsichtsrat haben der Hauptversammlung vorgeschlagen, auch 2011 eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie zu zahlen.

Die Telekom hatte 2010 als erstes Unternehmen im DAX eine konkrete Planung über drei Jahre zur Dividendenausschüttung genannt. Damit übernahm der Konzern eine Vorreiterrolle. Geplant ist, für die Geschäftsjahre 2010 bis 2012 eine attraktive Dividende an die Aktionäre zu zahlen. Konkret soll für jedes der drei Geschäftsjahre eine Dividende von mindestens 0,70 Euro ausgeschüttet werden. Die Dividendenrendite der Telekomaktie liegt damit deutlich über dem Durchschnitt.

Ist die Dividende für 2011 steuerfrei? Auch in diesem Jahr wird die Dividende steuerfrei ausgeschüttet, d.h. ohne Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag, da die Dividende in vollem Umfang aus dem steuerlichen Einlagekonto im Sinne des § 27 KStG (nicht in das Nennkapital geleistete Einlagen) geleistet wird. Bei inländischen Aktionären unterliegt die Dividende nicht der Besteuerung. Eine Steuererstattungs- oder Steueranrechnungsmöglichkeit ist mit der Dividende nicht verbunden. Die Ausschüttung mindert nach Auffassung der deutschen Finanzverwaltung die steuerlichen Anschaffungskosten der Aktien.

Der Konzern steht unter großem Wettbewerbsdruck. Warum schüttet das Unternehmen dennoch eine gleichbleibend hohe Dividende aus? Weil nach unserer Ansicht - und damit stehen wir nicht allein - eine Dividendenpolitik nicht einfach den teilweise von Sondereinflüssen geprägten Bewegungen des Netto-Ergebnisses folgen sollte. Vielmehr sollte sie in Übereinstimmung mit der Entwicklung des operativen Geschäfts stehen. Zudem verfügen wir über eine ausreichend hohe Eigenkapitalausstattung - und hier stehen wir am oberen Ende des von uns stets kommunizierten Korridors von 25 - 35 Prozent. Die Aktionäre sind eine wichtige Interessengruppe, für die die Planbarkeit der Dividendenausschüttungen sehr wichtig ist. Die Aktionäre, die Eigentümer des Unternehmens, können eine angemessene Rendite auf ihre Aktie erwarten. Mit dem Ausblick über drei Jahre erhalten sie konkrete Aussagen, mit denen sie besser als bisher planen können. Im Übrigen schüttet die Deutsche Telekom eine deutlich niedrigere Gesamtssumme an Dividenden an ihre Aktionäre aus als ihre großen Wettbewerber wie Vodafone, Telefonica oder France Telecom und hat im Rahmen ihrer Finanzstrategie in 2010 die Dividende bereits von 78 auf 70 Cents abgesenkt!

Kann sich die Telekom die Dividende überhaupt leisten? Ein klares Ja. Für die Telekom wie auch für andere große Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen ist der Free Cashflow die richtige Bezugsgröße für die Dividendenausschüttung. Auch der Kapitalmarkt sieht diese Kennzahl als reale Bemessungsgrundlage für die Dividendenfähigkeit. Der Free Cashflow zeigt an, welche Mittel am Ende des Geschäftsjahres "in der Kasse" frei zur Verfügung stehen, zur Schuldentilgung oder eben auch für eine Ausschüttung an die Aktionäre. Der Free Cashflow betrug im Geschäftsjahr 2011 rund 6,4 Milliarden und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres von 6,5 Milliarden Euro. An Dividende schüttet die Telekom rund drei Milliarden Euro aus. Diese Summe ist also durch den Free Cashflow bequem abgedeckt. Darüber hinaus wird - streng formal - die Dividende aus dem Bilanzgewinn nach HGB der Muttergesellschaft des Konzerns, also der Deutschen Telekom AG, gezahlt. Hier steht für das Geschäftsjahr 2011 ein Bilanzgewinn von 4,7 Milliarden Euro zur Verfügung.

Dient die Dividende - wie von Medien kommentiert - dazu, die Aktionäre "bei Laune zu halten", die herbe Kursverluste hatten hinnehmen müssen? Diese Aussage zeigt eine klare Unterschätzung der Dividende als Teil der Gesamtrendite für einen Aktionär: Nach einer Untersuchung der Allianz Global Investors lag für die 500 wichtigsten Aktien der USA zwischen 1926 und 2010 der Anteil der Dividendenausschüttungen an der Gesamtrendite bei durchschnittlich mehr als 40 Prozent. Dividendenpapiere waren in der Vergangenheit eher geringeren Kursschwankungen unterworfen als der übrige Markt. Der Grund: Unternehmen mit hoher Dividendenrendite verfügen zumeist über solide Bilanzrelationen mit relativ hohem Eigenkapitalbestand und stabilen Cashflows. Dies trifft auch auf die Telekom zu. Ein Privatanleger, der 1996 Telekom-Aktien erworben hat, kann bis zum heutigen Tag eine positive Wertentwicklung von über 20 Prozent verzeichnen.

Haben Dividendenzahlungen im aktuellen Marktumfeld generell eine größere Bedeutung für Anleger? Die Aktionäre der Telekom legen Wert auf Nachhaltigkeit ihrer Anlage. Ihnen kommt es vor allem auf sichere Renditen an, auf Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Dazu muss man wissen, dass der Großteil der institutionellen Fonds selbst Pensionsgelder für Ihre Anleger - zum Beispiel für amerikanische Lehrer, anlegt und später monatlich auszahlen muss. Vor diesem Hintergrund sind Werte von Versorgungs- oder Telekommunikationsunternehmen mit hohen und relativ stabilen Mittelzuflüssen und Dividendenausschüttungen sehr attraktiv.

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