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Verena Fulde

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Robo Sapiens – Wie menschlich können Roboter werden?

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Roboter stehen am Fließband und erledigen dieselbe Aufgabe auch nach Stunden, Tagen und selbst Wochen mit immer derselben Präzision. Und jammern dabei noch nicht einmal. Sie sind geduldig, schnell, frei von Vorurteilen. Und sie sind nie krank - höchstens mal kaputt und können dann einfach repariert oder ausgetauscht werden.

So etwas kennen wir schon lange. Doch Roboter werden bereits heute schon für viele Tätigkeiten eingesetzt, die durchaus weit entfernt von Routine sind: Sie stehen im Hotel an der Rezeption und machen den Check In. Sie beantworten im Kloster die Fragen der Gläubigen (kein Witz: so zu sehen im buddhistischen Longquan Tempel. Sie kümmern sich geduldig um Demenzkranke. Sie führen Operationen präzise aus. Und machen sogar Jagd auf Diebe im Kaufhaus. Unsere Grafik zeigt auf, was sie heute schon sind und für uns leisten.

Kann so ein Ding aus Drähten und Metall, angetrieben mit elektrischer Energie ein Selbstbewusstsein haben? Vielleicht sogar Gefühle entwickeln? Ganz abwegig ist das nicht, meint sogar die EU und fördert im Rahmen von „Horizon 2020“ die Forschung an sozial kompetenten Robotern.

Haben wir also mit den Robotern eine neue Spezies erschaffen und brauchen bald einen neuen Gattungsbegriff? Ist der „Robo Sapiens“ unsere Weiterentwicklung? Wird der Roboter sogar das bessere Ich, der bessere Mensch sein? Und wenn dem so ist, brauchen wir dann nicht auch Gesetze und Regeln für ihn?

Hatte der Science Fiction Autor Isaac Asimov also Recht, als er schon im Jahre 1942 seine drei Roboter-Gesetze und damit auch das grundlegende Rechte-Verhältnis zwischen Mensch und Maschine formulierte?

Es gibt zahlreiche Stimmen, die durchaus warnen vor dem, was da kommen mag. Ein prominentes Beispiel ist der Philosoph Nick Bostrom. In seinem Buch „Superintelligenz“ beschreibt Bostrom künstliche Intelligenz und deren mögliches Streben nach einer Übernahme der Macht über uns Menschen so plastisch, dass tausende Experten einen offenen Brief unterzeichneten. Bill Gates, Stephen Hawking, Steve Wozniak, Elon Musk und viele mehr warnen darin vor den potentiellen Folgen von Künstlicher Intelligenz. Musk twitterte: „Hoffe, dass wir nicht nur die biologische Ausstatter (Bootloader) für digitale Superintelligenz sind. Leider ist das immer wahrscheinlicher.“

Hope we're not just the biological boot loader for digital superintelligence. Unfortunately, that is increasingly probable

— Elon Musk (@elonmusk) 3. August 2014

Er, der LinkedIn-Gründer Reid Hoffman, der deutsche Investor Peter Thiel und andere stellten im Nachgang eine Milliarde US-Dollar für die Forschung an künstlicher Intelligenz zur Verfügung und gründeten OpenAI. Diese Non-Profit-Organisation erforscht, wie sich künstliche Intelligenz zum Wohle der Menschheit einsetzen lässt.

Oder man hält es eher mit Wissenschaftlern wie dem Philosophen Hubert L. Dreyfus oder dem Computerwissenschaftler David Gelernter - beide halten den menschlichen Geist für so komplex, das er schwerlich duplizierbar sei - und tut künstliche Intelligenz und humanoide Roboter als Spinnerei ab oder als etwas, das nie oder erst in ferner Zukunft realisiert werden mag. Wenn man sich viele der heutigen Roboter anschaut, fällt es leicht, diese Sichtweise zu teilen. Und nur zu gerne folgt man dem Gedanken, den Menschen als die Krone der Schöpfung zu sehen.

Aber vielleicht ist die gegenwärtige Generation der Roboter auch nur so ungelenk, weil sie – wie Kinder – gerade ihre ersten Schritte macht.

Foto-Objektiv

Auf der anderen Seite gibt es auch Beispiele, die sehr beindrucken. Man schaue sich dafür beispielsweise die Computer-Dame Sophia an, sie simuliert menschliche Verhaltensweisen, Mimik und Sprache bereits erstaunlich perfekt. Dieses und weitere Beispiele zu sehen in unserem Special.

Und selbst Experten halten es durchaus für möglich, dass wir Roboter bald nicht mehr von einem Menschen unterscheiden könnten und wir uns mit ihnen anfreunden, weil sie uns die Aufmerksamkeit schenken, die wir bei echten Menschen nicht mehr bekommen.

Andere, wie der Amerikaner Ray Kurzweil, hingegen sehnen sogar die Zeit herbei, wenn Roboter und Mensch eins werden. Sein Konzept der Singularität geht davon aus, dass durch diese Verschmelzung sogar eine biologische Unsterblichkeit erreicht sein werde. Meiner Meinung nach, nicht gerade eine wünschenswerte Vorstellung.

Wer nun Recht hat und wie die Entwicklung wirklich verlaufen wird, ist derzeit nicht wirklich abzusehen. Aber wir sollten uns dem stellen, die Entwicklung verstehen und die Vor- und Nachteile diskutieren. Darum auch die Initiative zur digitalen Verantwortung. Schauen Sie sich unser Special zum „Robo Sapiens“ und diskutieren Sie gerne unter #digitalduty auf Twitter mit uns…

Verena Fulde

Verena Fulde

Pressesprecherin und Telekom Bloggerin

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