Netzänderung: Fragen und Antworten

Was hat es mit den Kündigungsschreiben für einige wenige Telekom-Kunden auf sich? Hier die fünf wichtigsten Fragen und Antworten zu dem aktuellen Thema.

Nahbereichsausbau

Warum reduziert die Telekom die Bandbreite bei Kunden?

Mit dem Vectoring-Ausbau kann die Deutsche Telekom Millionen Kunden Bandbreiten bis zu 100 MBit/s bieten. Entweder als eigene Leistung auf unserem Netz oder eingekauft bei Wettbewerbern. Letzteres erfordert neben Mietverträgen allerdings eine technische Umstellung. Daher können wir in einigen Nahbereichen für eine Zwischenzeit statt bis zu 25 bzw. 50 MBit/s nur langsamere Bandbreiten bis zu 16 MBit/s anbieten.

Ist die Bundesnetzagentur daran schuld?

Nein, die Physik. Vectoring bringt deutlich höhere Bandbreiten, allerdings kann in einem Anschlussbereich aus technischen Gründen immer nur ein Carrier Vectoring ausbauen. In 7.200 Nahbereichen ist dies die Telekom, in knapp 400 sind dies Wettbewerber. Über 200 entfallen davon auf EWE. Die Telekom muss ihre VDSL-Produktion in den Carrier-Ausbaugebieten einstellen. Sie kauft stattdessen Leistungen in den Nahbereichen jeweils bei dem Wettbewerber ein, der den Nahbereich mit Vectoring ausbaut. In diesem Fall EWE.

Warum kündigt die Telekom Tausenden Kunden in Niedersachsen?

Unser Ziel ist nicht die Kündigung, sondern ein geänderter bzw. neuer Vertrag. Die Umstellung auf andere Leistungsmerkmale auf Basis einer anderen Technik darf die Telekom nicht einfach im Hintergrund vornehmen. Stattdessen muss der bestehende Vertrag mit dem Kunden geändert werden. Darum schreibt die Telekom die Kunden an. Ein neuer Vertrag wird auch notwendig, wenn wir ein Produkt auf Basis der vom Wettbewerber gemieteten Leitung bieten. Wegen Leistungsänderungen. Hier besteht leider oft das Problem, dass wir Produkte wie unser TV-Angebot Entertain auf diesen Leitungen nicht so einfach abbilden können.

Wie sieht dieser Kündigungsprozess genau aus?

Wir teilen den betroffenen Kunden schriftlich die Netzänderung mit und weisen auf die Alternativen hin. Dazu müssen wir leider auch mitteilen, dass wir den Vertrag kündigen müssen, wenn es zu keiner Reaktion kommt. Bevor das passiert, melden wir uns natürlich bei unseren Kunden und bitten sie, mit uns nach einer neuen Lösung zu suchen. Dafür haben wir extra eine Hotline eingerichtet. Der Großteil der angeschriebenen Kunden ist auf die ADSL-Übergangslösung und in einen neuen Vertrag eingestiegen. Sie sind also nicht gekündigt, sondern haben ein neues Vertragsverhältnis.

Wie lang kann die Zwischenzeit mit reduzierter Bandbreite dauern?

Abhängig vom EWE-Ausbau im Nahbereich und den Vertragslaufzeiten der Kunden sind die Zeiträume unterschiedlich. Wir gehen von einigen Monaten aus. Wir halten unsere Kunden auf dem Laufenden. Und wir werden Ihnen möglichst schnell ein neues Angebot auf Basis des Vectoring-Ausbaus von EWE machen mit Bandbreiten bis zu 100 MBit/s.

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