Zur Sache: 5G bewegt Autobranche
Rückkehr zur mehr Sachlichkeit: Das wünschten sich Top-Manager der Autoindustrie auf dem diesjährigen Automobilwochekongress in Berlin. Dieses Credo lässt sich in ähnlicher Weise auf die Telekommunikationsindustrie übertragen. Der neue Kommunikationsstandard 5G wird kommen, aber nicht ausschließlich und auf einen Schlag.
Dies machte Telekom Vorstand Adel Al-Saleh bei dem renommierten Branchentreff deutlich und stellte das 8-Punkte-Programm der Telekom „5G für unser Land“ vor. In ähnlicher Weise betonten die Lenker globaler Autokonzerne, dass es einen geordneten Übergang vom Dieselmotor zum Elektro-Antrieb geben muss.
„Wir brauchen eine Parallelität von Technologien, um vorausschauend Platz zu machen für neue Generationen“, sagte Ralf Speth, CEO von Jaguar Land Rover. „Vielfalt statt Einfalt“, forderte auch Automobilwoche-Herausgeber Helmut Kluger in Bezug auf Motoren und unterstrich, „den Wandel kann man nicht aufhalten, man kann ihn aber gestalten“. Triebfeder für diesen Wandel ist der Kunde. Dieser erwartet auf ihn zugeschnittene Services und Mobilitätsdienste. Und ein Auto, das in Zukunft voll elektrisch, voll vernetzt und hochautomatisiert fährt. „Wir wollen eine Interaktion mit dem Kunden, und das über den ganzen Lebenszyklus seines Autos“, unterstrich Pieter Nota, BMW Vorstand.
5G für unser Land
Um Interaktion und Kommunikation ging es auch beim Auftritt von T-Systems Chef Adel Al-Saleh: „Wir wollen ein besonders leistungsfähiges Netzwerk aufbauen. Wir sind offen für Kooperationen und Partnerschaften, um den Bedürfnissen der Industrie gerecht zu werden.“ Im kommenden Jahr werde daher die Telekom eine 5G-Anwenderkonferenz einberufen. „Wir brauchen 5G für das Internet der Dinge, für Vernetzung von Maschinen, für smarte Städte und das autonome Fahren.“ Mit dem 8-Punkte-Plan habe die Telekom ein klares Bekenntnis für Investitionen in die neue Technologie abgegeben. In dem Programm auch enthalten ist das Versprechen, Autobahnen, Bundesstraßen und Schienentrassen komplett zu versorgen.
Auch Autos sind sensibel
Überall 5G – diese maximale Forderung kommt aktuell von allen Seiten. Wenn es nicht 5G entlang aller Straßen gebe, sei das autonome Fahren in Gefahr, mahnte kürzlich Bernhard Mattes, Präsident des Verbands der deutschen Automobilindustrie.
Mehr Sachlichkeit an dieser Stelle hilft deutlich mehr: Denn klar ist, autonomes Fahren braucht schnelle und zuverlässige Kommunikationsnetze. Also: Einerseits breitbandige Mobilfunk-Technologien wie LTE oder 5G, weil damit zentimetergenaue Positionsbestimmung und geringe Latenzzeiten möglich sind. Andererseits aber auch schmalbandige Funktechnologien wie Narrowband und WLAN.
Gleichzeitig braucht das autonom fahrende Auto auch eine intelligente Umgebung mit vielen Sensoren. Dies zeigt beispielsweise ein Forschungsprojekt in Berlin unter Beteiligung der T-Systems. Damit Autos möglichst viele Verkehrsinformationen erhalten, wurden winzige Rechenzentren an den Straßenrand gebracht. Die Fahrzeuge erhalten auf die Weise einen besseren Überblick zu Bewegungen von Verkehrsteilnehmern oder über den Straßenzustand. „5G ist eine wichtige Basistechnologie für das autonome Fahren, aber nicht die einzige“, darauf wies Al-Saleh beim Automobilwochekongress hin.
Mobilität der Zukunft
Wie sieht die Zukunft der Mobilität aus? Vernetzt, elektrisch, softwaregetrieben.