„Augen auf!“ So meldest du strafbare Inhalte bei der Internet-Beschwerdestelle
Du siehst online einen volksverhetzenden Kommentar oder ein Bild, das nicht jugendfrei ist und bist unsicher, was zu tun ist? Es genügt schon ein Klick, um Hass, Gewalt oder andere strafbare Inhalte im Netz nicht einfach hinzunehmen. Die Internet-Beschwerdestelle hilft schnell und unkompliziert. Erfahre, wie du Inhalte melden kannst und was mit eingehenden Beschwerden passiert.
„Augen auf!“ - mit dem neuen Spot der Kampagne #GegenHassimNetz ruft die Telekom zu mehr Verbundenheit, gesellschaftlichem Zusammenhalt und Zivilcourage auf. Die Botschaft: Wir alle müssen hinschauen und wir alle können etwas tun. Aber was genau? Ein Weg um sich und andere zu schützen, ist, problematische Inhalte zu melden. Die Internet-Beschwerdestelle ist daher Partner der Kampagne der Telekom und ein wichtiger Akteur für den Jugendschutz und die Bekämpfung illegaler Inhalte im Netz.
So reichst du eine Beschwerde bei der Internet-Beschwerdestelle ein:
1. Inhalte melden
Du stößt online auf Inhalte, die dich schockieren, zum Beispiel hasserfüllte Kommentare, Gewaltvideos oder Darstellungen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen. Über die Online-Formulare der Internet-Beschwerdestelle kannst du Inhalte im Netz unkompliziert melden, natürlich kostenlos. Dazu zählen neben Social Media auch Videoplattformen wie YouTube, Websites, Foren, Online-Shops und Messenger-Gruppen, sofern sie öffentlich zugänglich sind. Inhalte in geschlossenen Chats oder Chat-Gruppen in Messenger-Kanälen wie WhatsApp, Telegram oder Snapchat lassen sich dagegen nicht prüfen.
Damit deine Beschwerde bearbeitet werden kann, benötigst du den Link zu dem Inhalt, den du melden möchtest. In Social-Media-Apps kannst du diesen in der Regel über die „Teilen“-Funktion finden und dort „Link kopieren“ auswählen. Füge diesen Link ins Meldeformular ein und schon ist der erste Schritt getan.
Hier geht’s direkt zur Website der Internet-Beschwerdestelle.
2. So geht es mit deiner Beschwerde weiter
Jede Meldung wird von speziell geschulten Mitarbeitenden von eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. oder der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM) geprüft. Das Portal www.internet-beschwerdestelle.de ist eine gemeinsame Anlaufstelle beider Organisationen.
Die Expert*innen prüfen mit Blick auf den Jugendmedienschutz, ob der gemeldete Inhalt gegen geltendes Recht verstößt. Denn nicht alles, was geschmacklos oder beleidigend ist, ist automatisch unzulässig oder strafbar. In vielen Fällen überwiegt das Recht auf freie Meinungsäußerung.
3. Zusammenarbeit mit Behörden und Plattformen
Liegt ein strafrechtlich relevanter Verstoß vor, wird sofort gehandelt. Die Beschwerdestelle informiert den Hosting-Provider oder den Plattformbetreiber, damit dieser die Inhalte entfernt. In besonders schweren Fällen wird zusätzlich das Bundeskriminalamt (BKA) informiert oder über INHOPE, dem internationalen Netzwerk für Beschwerdestellen, an die zuständigen Stellen im Ausland weitergeleitet.
Auch bei Verstößen gegen Vorschriften des Jugendmedienschutzes informiert die Beschwerdestelle Hosting-Provider oder Plattformbetreiber und weist sie darauf hin, dass sie diese Inhalte entfernen oder für Kinder und Jugendliche unzugänglich machen müssen.
Melden zeigt Wirkung – so viele Meldungen gingen 2024 ein
Bei der FSM wurden im Jahr 2024 über 25.500 Beschwerden eingereicht (FSM-Statistik). In 68 Prozent der Fälle lag nach Prüfung ein Verstoß gegen deutsche Jugendmedienschutzgesetze vor. Der Großteil dieser begründeten Beschwerden betraf pornografische Inhalte, die auch für Kinder und Jugendliche frei zugänglich waren.
Beim eco Verband gingen etwa ebenso viele Meldungen ein. Davon stellten sich 10.922 Beschwerden als berechtigt heraus. Fast alle dieser Inhalte (98,99 Prozent) wurden nach dem Hinweis entfernt oder durch ein Altersverifikationssystem für Minderjährige gesperrt.
Warum deine Meldung wichtig ist
Die Telekom ist sowohl Mitglied im eco-Verband als auch bei der FSM. Bei der FSM engagiert sich Gabriele Schmeichel, die Jugendschutzbeauftragte der Telekom, als Vorstandsvorsitzende. Sie begrüßt das Engagement der Telekom gegen Hass im Netz sehr, insbesondere mit Blick auf junge Menschen:
„Kinder und Jugendliche brauchen Schutz vor Hass, Hetze und gewaltverherrlichenden Inhalten. Als Erwachsene tragen wir eine besondere Verantwortung und dürfen nicht die Augen verschließen, wenn wir im Netz auf problematische Inhalte stoßen. Kinder und Jugendliche sind im Internet oft ungeschützt unterwegs. Umso wichtiger ist es, hinzusehen und aktiv zu werden.“
Nur wenn Inhalte gemeldet werden, kann die Internet-Beschwerdestelle ihre Arbeit verrichten. Melden ist ein wichtiger Beitrag zum Jugendschutz und für ein besseres Online-Miteinander. Gabriele Schmeichel appelliert daher: „Melden statt Wegschauen! Jede einzelne Meldung hilft, das Netz ein Stück sicherer zu machen.“