Werte schaffen: Telekom macht den Rohstoff Daten zugänglich
- Data Intelligence Hub – der virtuelle Marktplatz zum Austausch von Daten
- Mit Analysetools und „künstlicher Intelligenz“ wird aus Daten Wissen
- Stadt Bonn nutzt Hub als neue Datenplattform
Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Insbesondere durch das „Internet der Dinge“ erhöht sich der Datenbestand und damit das Angebot an Daten kontinuierlich. Und Daten sind das Futter für künstliche Intelligenz (KI) und andere neue Anwendungen. Aber wie bringt man Angebot und Nachfrage sicher und rechtskonform zusammen? Auf einem gesicherten, verlässlichen Marktplatz für Datenhandel – dem Telekom Data Intelligence Hub.
Der Data Intelligence Hub (DIH) nimmt eine Schnittstelle ein, die bisher im Bereich des Datenmanagements fehlt. Er bietet eine zentrale Plattform und ganzheitliche Marktübersicht über Daten, die frei oder zum Kauf zur Verfügung stehen. Zugleich stellt er verschiedene Analysetools zur Verfügung, um Daten beispielsweise mit Methoden des „Machine Learnings“ oder „Künstlicher Intelligenz“ zu verarbeiten. So optimieren Unternehmen eigene Prozesse mit am Markt verfügbaren Daten. Sie vermeiden etwa Produktionsverzögerungen, unnötige Kosten durch Wartezeiten oder überflüssige Lagerhaltung.
Beispiel Logistik
Weltweit treffen circa ein Drittel aller Lieferungen später ein als ursprünglich geplant. Lebensmittel zum Beispiel kommen oft verdorben beim Empfänger an. Mit Blick auf die Auslieferung ist bekannt, wo die Sendung wann verladen wurde und wo sie sich aktuell ungefähr befinden müsste. Unbekannt ist, ob, wann, warum und an welcher Stelle sich eine Lieferung verzögert. Solche Daten fehlen in der Prozesskette. Genau diese Informationen jedoch würden es ermöglichen, in Echtzeit gegenzusteuern. Nur so aber können Unternehmen Wartezeiten und Lagerkosten reduzieren und verlässlich planen. Tatsächlich liegen diese Daten an unterschiedlichen Stellen vor. Über den DIH lassen sich die Daten beziehen, analysieren und auf einer einheitlichen Basis mit den eigenen Daten zusammenbringen.
Beispiel Smart City
Bereits vor dem offiziellen Start des Data Intelligence Hub gewann die Telekom die Stadt Bonn als ersten Partner. Diese erprobt den DIH als neue Datenplattform und wird hierüber künftig frei nutzbare Datenbestände anbieten. Dabei handelt es sich um ein „Bürgerportal“: Es stellt den Bonnern Daten rund um die Stadt bereit. Etwa Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Standorte von WLAN-Hotspots und Taxiständen oder Termine der Müllabfuhr. Viele Städte erheben bereits eine Vielzahl von Daten. Sie setzen Verkehrs- und Umweltsensoren ein, die Informationen zum aktuellen Verkehr in der Innenstadt geben oder Daten zur Luft- und Wasserqualität sammeln. Weitere mögliche Anwendungen umfassen intelligentes Parken, intelligente Straßenbeleuchtung oder eine optimierte Müllentsorgung. Smart City Planer können zukünftig Daten aus verschiedenen frei verfügbaren Daten Quellen (Open Data) zusammenführen und diese für konkrete Prognosen nutzen.
Als cloudbasierte Lösung ist der DIH rund um die Uhr und unabhängig von Endgerät und System verfügbar. Oberstes Gebot beim Data Intelligence Hub ist Sicherheit und Vertrauen: Der Datentransfer läuft verschlüsselt und ausschließlich zwischen den gewählten Partnern ab, wie zum Beispiel zwischen einem Unternehmen und seinem Lieferanten. Eine externe oder zentrale Speicherung ist nicht nötig. Die Telekom stellt in der Rolle des neutralen Treuhänders die Souveränität der Daten sicher – das liefernde Unternehmen behält jederzeit die volle Kontrolle über seine Daten und kann frei steuern, wer welche Informationen empfängt.
Internationale Initiative für sicheren Datenaustausch
Der DIH entstand in enger Abstimmung mit der International Data Spaces Association (IDSA), deren Mitglied die Deutsche Telekom ist. Unter Führung des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik (ISST) sollen virtuelle Datenräume für einen sicheren Austausch von Daten auch über internationale Grenzen hinweg entstehen. Die Telekom nutzt für den Data Intelligence Hub als erstes Unternehmen die in der IDSA erarbeitete sichere Referenzarchitektur. „Die IDSA-Initiative steht für Datensouveränität, also die Fähigkeit, die Nutzungsregeln der eigenen Daten zu bestimmen und den Daten selbst auch mitzugeben – eine zwingende Voraussetzung für das Funktionieren von Datenmarktplätzen“, sagt Boris Otto, Leiter des Fraunhofer-ISST und Projektleiter des dortigen Forschungsprojekts. „Die Deutsche Telekom sehe ich mit dem Data Intelligence Hub in einer marktführenden Rolle, weil sie den Teilnehmern des Marktplatzes einen vertrauenswürdigen und souveränen Datenaustausch anbieten kann. Dies ist ein Wettbewerbsvorteil.“
Der Data Intelligence Hub wurde mit den Technologien von Partnern wie Cloudera entwickelt und mit Ultra Tendency umgesetzt. Als Daten-Marktplatz lebt er von der großen Vielfalt der teilnehmenden Unternehmen. Neben öffentlichen Daten (Open Data) bringen beispielsweise IBM mit weather.com Wetterdaten oder Motionlogic fundierte Analysen von Verkehrs- und Bewegungsströmen mit ein. KPMG, Detecon oder T-Systems Multimedia Solutions beraten Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen wie der öffentlichen Hand, dem Gesundheitswesen, Finanzsektor sowie der Transport und Logistik- oder der Automobilbranche bei der Umsetzung ihrer Projekte auf dem DIH.
Weitere Informationen zum Data Intelligence Hub unter dih.telekom.net.
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