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Smart Home – ein Markt mit Zukunft

Smart Home ist ein strategisch wichtiger Zukunftsmarkt, sagt Niek Jan van Damme, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG und Sprecher der Geschäftsführung Telekom Deutschland GmbH. Mit welchen Geschäftsmodellen, Lösungen und Strategien sich der Bonner Konzern behaupten will, erklärt das Vorstandsmitglied im Interview.

Herr van Damme, nutzen Sie privat SMART HOME von der Telekom?

Ja, natürlich. Gerade als der für Innovationen verantwortliche Vorstand, probiere ich neue Produkte und Services der Telekom gerne aus – und gebe den Kollegen auch direktes Feedback aus der Kundenperspektive. Bei SMART HOME war ich anfangs neugierig, wie die Geräte sich im Alltag integrieren lassen und welche Möglichkeiten die zugehörige App bietet. Ich habe mit der Heizungssteuerung angefangen. Mittlerweile ist mein halbes Haus vernetzt.

Warum ist der Smart Home-Markt für die Telekom so interessant?

Smart Home ist ein strategisch wichtiger Zukunftsmarkt. Im Moment ist der Markt noch überschaubar, aber in wenigen Jahren wird hier eine komplett neue Branche entstanden sein. Wir werden eine ähnlich rasante Entwicklung wie beim mobilen Internet sehen. Ein Alltag ohne diese Technologie ist für die meisten Smartphone-Nutzer mittlerweile nur schwer vorstellbar. In den Zahlen einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte ausgedrückt, könnte das Wachstum wie folgt aussehen: In Deutschland gab es Ende 2013 etwa 315.000 intelligent vernetzte Privathaushalte. Im Jahr 2020 wird es rund eine Million sein. Danach würde sich die Nutzerzahl innerhalb von sieben Jahren mehr als verdreifachen.

Wie will die Telekom diesen Markt angehen?

Als führender Telekommunikationsanbieter gehört innovative Vernetzung zu unserer Kernkompetenz. Wir sind Vorreiter bei neuen Technologien und schaffen einen Rahmen, in dem wir zuverlässige Produkte und Services von hoher Qualität liefern. Um auch Innovationen möglichst schnell und flexibel anbieten zu können, haben wir zusätzlich das Prinzip des Partnerings als eine von vier Säulen in der Konzernstrategie der Telekom verankert.

Wie sieht diese Strategie des Partnerings im Detail aus?

Start-ups sehen neue Entwicklungen und Trends in der Regel früher, sie reagieren schneller und sind oftmals flexibler als große Unternehmen. Wenn bereits eine gute Lösung existiert, warum sollten wir nicht mit dem betreffenden Unternehmen eine Partnerschaft eingehen? So können auch wir flexibler agieren und unseren Kunden attraktive Produkte bieten. Die Telekom kooperiert mit großen und kleinen Partnern auf der ganzen Welt. Dabei lautet unser Anspruch: Partner sollen sich so leicht wie an eine "Steckerleiste" mit ihren Angeboten an die Welt der Telekom andocken können.

Wie funktioniert dieses Prinzip der Steckerleiste bei SMART HOME?

Wir haben mit Unternehmen wie EnBW, eQ-3, Miele und Samsung die QIVICON Plattform ins Leben gerufen. Auf dieser Plattform basieren unsere Smart Home-Angebote. Mittlerweile haben sich bereits über 30 Partner an der QIVICON Plattform angedockt. Jedes Unternehmen – egal ob Großunternehmen oder Start-up – kann Partner werden.

Machen sich die Partner damit nicht gegenseitig Konkurrenz?

Konkurrenz ist die Hürde, warum der Smart Home-Markt in Deutschland bisher nicht so richtig in Fahrt gekommen ist. Jeder Anbieter kocht sozusagen sein eigenes Süppchen. Die Folge: Viele Lösungen sind nicht kompatibel und Verbraucher können Smart Home-Produkte verschiedener Anbieter nicht kombinieren. Deshalb haben wir mit QIVICON eine herstellerübergreifende Plattform geschaffen …

… aber wie profitiert der Verbraucher davon?

Wir arbeiten ja nicht nur auf Plattformebene zusammen, sondern auch beim konkreten Produkt. Mit der SMART HOME App der Telekom nutzen Anwender bereits Kameras des Partners D-Link, Hausgeräte von Miele sowie die Lichtsteuerung von Philips Hue und Osram Lightify. Aber das ist ja erst der Anfang – der Service sowie die Steuerungsmöglichkeiten werden kontinuierlich weiterentwickelt.

Apple und Google drücken mit ihrer ganzen Macht auf den Smart Home-Markt. Bleibt da noch Raum für andere Anbieter?

Konkurrenz belebt das Geschäft. Apple und Google sind sicherlich starke Wettbewerber. Andererseits tragen diese Unternehmen dazu bei, das Thema Smart Home schneller voranzutreiben. Am Ende möchte der Verbraucher ein System, das einfach, modular, kompatibel und zukunftssicher ist – wer diese Wünsche der Kunden am besten erfüllt, wird im Smart Home-Markt erfolgreich sein.

Wie wird das Smart Home der Zukunft aussehen?

Smart Home hilft, unser Leben sicherer, komfortabler und energieeffizienter zu gestalten. Da gibt es viele Beispiele: Wenn Haushaltsgeräte kaputt gehen, informieren sie in Zukunft eigenständig den Servicetechniker. Freunde und Verwandte, die zu Besuch kommen, erhalten einen elektronischen Haustürschlüssel. Auch der Bereich Wohnen im Alter wird in Zukunft eine große Rolle einnehmen. Smart Home wird hier neue technische Möglich-keiten und Services bieten, die das ermöglichen.

Infokasten:
Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist das Thema noch bei wenigen Verbrauchern hinreichend bekannt. Gleichzeitig zeigen viele Studien, dass rund drei Viertel der Bevölkerung starkes Interesse an Smart Home haben. Langfristig werden die Anbieter erfolgreich sein, die ihren Endkunden das beste und vielfältigste Angebot liefern. Die Telekom integriert daher in ihrer SMART HOME App die besten Anbieter von Einzellösungen, geht weitreichende Partnerschaften ein und entwickelt das Produkt ständig weiter.

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