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Markus Jodl

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Netzausbau trotz Corona-Virus? Fragen und Antworten

Deutschland steht still. Doch hemmt der Corona-Virus auch den Netzausbau der Deutschen Telekom? Wir fragen einen Technikleiter.

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Was passiert mit dem Breitbandausbau während der Corona-Krise?

Das Coronavirus hat Deutschland fest im Griff, das öffentliche Leben steht weitgehend still. Millionen von Menschen sitzen zuhause im Home Office und halten per Telefon, Internet und Videochat Kontakt mit ihren Kollegen. Kinder, Jugendliche und Lehrer dürfen nicht zur Schule und sind auf "Fern-Unterricht" angewiesen. Und Großeltern können ihre Enkel nur per Skype oder FaceTime sehen.

In dieser Lage ist es so wichtig wie nie zuvor, dass die Kommunikationsnetze schnell und zuverlässig funktionieren - und dass Telefon und Internet die Menschen zumindest mit Hilfe moderner Technik miteinander verbinden. Dafür sorgen derzeit engagierte Mitarbeiter in zahllosen deutschen Unternehmen, darunter auch bei der Telekom.

Markus Beckmann, Leiter der Technik-Niederlassung Region Süd bei der Deutschen Telekom, verrät, wie die Arbeit seiner Teams trotz Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren praktisch ungebremst weitergeht. Wir beantworten die fünf wichtigsten Fragen zu Telefon und Internet in Zeiten von Corona.

1. Wie stellt die Telekom sicher, dass Telefon und Internet weiter problemlos funktionieren?

Markus Beckmann hat hier den genauen Überblick. Denn seine Technik-Niederlassung Süd ist verantwortlich für das gesamte Festnetz der Telekom in Bayern. Er hat gute Nachrichten parat: "Gottseidank läuft unser Betrieb nahezu normal weiter. Ich bin wirklich begeistert, wie die Mannschaft hier zusammenhält."

Allein in Bayern sind rund 1.000 Telekom-Mitarbeiter im Außendienst unterwegs. Der größte Teil von ihnen arbeitet im Bereich Netzwartung und Betrieb, zu dem auch die Entstörung zählt. "Gerade jetzt ist die Entstörung das A und O. Und da sind wir nahezu im Normalmodus", versichert Beckmann. Wenn ein Kabel reißt oder ein Verteiler ausfällt, können sich die Telekom-Kunden weiterhin darauf verlassen, dass der Schaden schnell behoben wird.

Dafür sorgt auch die gute Zusammenarbeit mit Kommunen und Landratsämtern. Sie sorgen trotz ihrer momentanen extremen Belastung in aller Regel dafür, dass die Telekom zum Beispiel schnell die Genehmigung für Erdarbeiten erhält, um einen Schaden zu beseitigen.

Und das gilt für ganz Deutschland, wie Markus Beckmann weiß: "Es gibt sicherlich regionale Unterschiede, aufgrund von Behörden und Partnerfirmen. Aber im Großen und Ganzen kann ich bestätigen, dass wir liefer- und handlungsfähig sind, und dass wir unsere Netze stabil halten."

2. Wie schützt die Telekom ihre Mitarbeiter vor Ansteckung?

Die Sicherheit und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter - und damit auch von Kunden und anderen Personen, die mit ihnen in Kontakt kommen - hat derzeit natürlich auch für die Deutsche Telekom die höchste Priorität.

Technik-Leiter Markus Beckmann erklärt, wie hier vorgesorgt wird: "Wir haben für kritische Bereiche Schutzausrüstung vorgehalten. Sprich, wenn Kollegen mal zu zweit in einer engen Grube arbeiten müssen oder in einem engen Technikraum unterwegs sind, gibt es natürlich Mundschutz, Handschuhe, bis hin zu Schutzanzügen für höchstkritische Bereiche." Solch eine Ausrüstung kann erforderlich sein, wenn Mitarbeiter beispielsweise gesperrte Gebiete oder Gebäude betreten müssen.

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Markus Beckmann, Leiter Technik-Niederlassung Region Süd Deutsche Telekom

3. Wie hilft die Telekom noch in Sachen Corona - außer mit funktionierenden Leitungen für Telefon und Internet?

Gerade medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Pflegeheime benötigen momentan häufig noch schnellere Datenleitungen als bisher. Hier kann die Telekom in vielen Fällen quasi "Erste Hilfe" leisten.

Markus Beckmann nennt zwei aktuelle Beispiele: "Wir haben die Leitungen für das Martha-Maria Krankenhaus in Nürnberg sehr schnell erweitert, weil auch dort jetzt viele Menschen im Home Office arbeiten. Oder wir sind gerade dabei, im Klinikum Harlaching in München für eine bessere Abdeckung zu sorgen, damit dort Patienten trotz der Besuchssperre in Kontakt mit ihren Angehörigen treten können." Auch die staatliche Feuerwehrschule, die jetzt die umfangreiche Arbeit im Krisenstab des bayerischen Innenministeriums unterstützt, wurde kurzfristig noch schneller ans Netz angebunden. Und weil die Telekom nicht alle Schutzkleidung selbst benötigt, die sie für Krisensituationen vorhält, hat sie dem Pflegeheim in Würzburg, das von Corona so schwer getroffen wurde, Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt.

In einigen Fällen ergibt sich durch Corona sogar die Möglichkeit, Arbeiten schneller als geplant durchzuführen, wie Markus Beckmann weiß: "Wir nutzen auch die Möglichkeit, jetzt, wo die Schulen geschlossen sind, den Ausbau von Glasfaser in jede Schule voranzutreiben."

4. Laufen die Planungen für den Glasfaserausbau in Deutschland weiter?

Schneller, höher, breiter - die Telekom hat auch für 2020 einen umfangreichen weiteren Ausbau ihres Breitbandnetzes in Deutschland geplant. Schon jetzt ist dieses Netz weiter über 500.000 Kilometer lang. Und in diesem Jahr sollen erneut rund 50.000 Kilometer dazukommen. Zum Vergleich: Das deutsche Autobahnnetz ist "nur" 13.000 Kilometer lang.

Auch hier hat Technik-Leiter Beckmann gute Nachrichten für die Kunden: Die Planungen und Arbeiten laufen unvermindert weiter. "Die Netzplaner können die Ausbauvorhaben der nächsten Jahre heute aus dem Home Office erledigen", verrät er.

Denn die Telekom hat sich relativ frühzeitig auf die aktuelle Corona-Situation vorbereitet: "Unsere Kollegen sind schon vor Wochen aus ihren Büros nach Hause ins Home Office gegangen. Viele hatten bereits die erforderliche Ausstattung. Im Einzelfall haben wir auch kurzfristig weitere Laptops bereitgestellt oder Desktop-Rechner für die sichere Verbindung von zu Hause mit unserem Firmennetzwerk ausgerüstet."

5. Und wie sieht es mit den aktuellen Ausbauarbeiten vor Ort aus?

Hier stehen die Bagger trotz Corona nicht still. Die Telekom hält den normalen Betrieb auf den Baustellen weiterhin aufrecht - mit den gebotenen Schutzmaßnahmen. "Der Netzausbau, der Breitbandausbau in Bayern läuft auch hier weiter", versichert Markus Beckmann, und spricht damit auch für seine Kollegen in den anderen vier deutschen Technik-Niederlassungen. Nicht alles funktioniert in Corona-Zeiten wie geplant - zum Beispiel, wenn Mitarbeiter von Telekom-Partnerunternehmen nicht nach Deutschland einreisen können, oder wenn Behörden verständlicherweise gerade andere Prioritäten haben, als Genehmigungen für den Glasfaserausbau zu erteilen.

Aber auch hier finden die Telekom und die Verantwortlichen vor Ort so gut wie immer pragmatische Lösungen. Technik-Leiter Markus Beckmann weiß, wie wichtig das gerade jetzt ist: "Wenn schon die ganze Wirtschaft weitgehend stillsteht, kriegen wir es gemeinsam mit den Kommunen hin, dass wir hier weiter in unser Land investieren, und dass wir den Ausbau vorantreiben."

Das ganze Gespräch im Video:

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Eine Vermittlungsstelle im Hochwasser

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Hubertus Kischkewitz

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