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Markus Jodl

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Geschwind-Surfen auf der Fraueninsel

Der Chiemsee – ein Surferparadies. Fürs Windsurfen vor der spektakulären Kulisse der oberbayerischen Alpen gilt das schon seit Jahrzehnten. Mit dem Geschwind-Surfen im Internet war es auf der berühmten Fraueninsel dagegen bis Sommer 2020 nicht weit her. Denn bisher war die zweitgrößte der drei Inseln im Chiemsee nur per Kupferkabel ans Netz angeschlossen. „Mehr als zwei bis sechs Megabit lief nicht“, erinnert sich Bernhard Hennes, Leiter Service Region Ostbayern der Deutschen Telekom. Doch jetzt ist Schluss mit der Internet-Bremse. Denn die Telekom hat die Fraueninsel an ihr schnelles Glasfasernetz angebunden. Wir verraten, wie das Insel-Internet funktioniert, und wer davon profitiert.

Glasfaseranschluss auf der Fraueninsel.

Die Fraueninsel wird zum Surferparadies.

Glasfaser für die Fraueninsel

Die Fraueninsel hat zwar nur rund 230 Einwohner – dafür aber viele Gewerbetreibende und Gastronomen. Dazu kommen zahllose Feriengäste, die schnelles Internet per WLAN erwarten und voraussetzen. Ihren Namen verdankt die Insel dem Kloster Frauenwörth. Dort treffen sich das ganze Jahr über Gäste aus aller Welt zu Seminaren, bei denen ein schnelles Netz für zeitgemäßes Arbeiten und für den Datenaustausch unverzichtbar ist. Deshalb hat die Gemeinde die Telekom beauftragt, ein 1,2 Kilometer langes Glasfaserkabel auf dem Grund des Chiemsees zu verlegen. Das Kabel verläuft vom Festlands-Örtchen Gstadt maximal 25 Meter tief bis zum Ufer der Fraueninsel. Das Verlegen war überaus aufwändig – und verlief fast schon dramatisch, nachdem sich ein Bohrgerät am Ufer in Gstadt festgefressen hatte. Selbst die MS Irmingard, das stärkste Schiff auf dem Chiemsee, konnte das Kabel nicht aus der Erde ziehen. Die Techniker mussten ein zweites Loch bohren. Doch dann war es endlich soweit: Festland und Fraueninsel sind per Glasfaser verbunden.

So kommt das Insel-Internet zu den Kunden

In den letzten Wochen hat die Telekom die Kunden auf der Fraueninsel mit ihren neuen FTTH-Anschlüssen versorgt – also mit Glasfaser, die ohne Kupferstrecke direkt bis in die Häuser führt (Fiber to the Home). Zu den Standorten gehört die Aula des Klosters Frauenwörth – eine gemütliche Holzhütte, in der Seminare und Veranstaltungen stattfinden. Hier haben die Telekom-Techniker Fritz Schittenhelm und Simon Bscheid dafür gesorgt, dass aus dem Glasfaseranschluss auf der Insel tatsächlich auch ein schnelles, drahtloses WLAN-Netz für die Gäste des Klosters wird. Dazu haben sie das Glasfaserkabel vom Hausübergabepunkt, also vom Ende des Erdkabels aus, über einen Kabelkanal mit einem neuen Glasfasermodem verbunden, das in der Aula an der Wand hängt. Hierfür muss Fritz Schittenhelm zunächst einen zehn Meter langen hauchdünnen Glasfaserstrang durch ein Verbindungskabel schieben. Er weiß, worauf es dabei ankommt: „Wir müssen aufpassen, dass wir nichts knicken, damit man die Faser, die da drin ist, nicht stresst.“ Denn die Glasfaser ist im wahrsten Sinne des Worts stressempfindlich. Wenn sie bricht, transportiert sie kein Signal mehr.

Telekom-Techniker beim Endanschluss

Haus für Haus schließt die Telekom ans neue Glasfasernetz an.

Glasfasermontage – eine sensible Angelegenheit

Techniker Simon Bscheid ist dafür verantwortlich, dass die Glasfaser, die unterirdisch auf der Insel verläuft, fachgerecht mit dem Kabel innerhalb der Kloster-Aula verbunden wird. Dabei kommt das sogenannte Spleißen zum Einsatz – also ein Verschweißen von zwei Glasfasern, bei dem das Lichtsignal an der Verbindungsstelle ungehindert weiterfließen kann. Simon Bscheid erklärt das so: „Der Spleißvorgang verbindet die beiden Glasfaserenden zu einer durchgehenden Leitung.“ Dabei nutzt er eine tragbare Maschine, die nach dem Spleißen mit 300-facher Vergrößerung per Kamera erfasst, wie niedrig die Dämpfung des Glasfasersignals ist – also der minimale Verlust an der Schnittstelle. Mit dem Ergebnis ist Techniker Bscheid hochzufrieden: „Dämpfung 0,03 dB. Das ist in Ordnung, das kann man so lassen.“ Nach dem Anschließen signalisiert auch die grüne LED am Glasfasermodem, dass das Signal fließt. Die Aula ist am Netz! Und ein erster Speedtest ergibt für die nominell 500 Megabit schnelle Leitung sogar ein Downloadtempo von 520 Megabit pro Sekunde.

Techniker beim Spleißvorgang

Telekom-Techniker Simon Bscheid beim Spleißvorgang.

100 Prozent FTTH auf der Fraueninsel

Haus für Haus und Kunde für Kunde schließt die Telekom so ans neue Glasfasernetz an. Logistisch ist das höchst aufwändig, weil die Techniker sämtliches Material per Autofähre auf die Fraueninsel transportieren müssen. Doch nun zahlt sich die gute Vorbereitung aus. Denn die Telekom hat schon vorab bei Kundenbesuchen die Gegebenheiten in den Häusern und Gebäuden überprüft und Tipps für die Nutzer geliefert: Braucht es einen WLAN-Verstärker, um zum Beispiel in jedem Raum MagentaTV nutzen zu können? Oder ist eine LAN-Verkabelung erforderlich? Andreas Riebel, Leiter Field Service Süd der Telekom, zeigt sich mit dem Ablauf überaus zufrieden: „Die Zusammenarbeit zwischen der Technik, dem Vertrieb und dem Service war hier ganz besonders wichtig. Das haben wir auf der Insel sehr schön verwirklicht, Hand in Hand. So konnten wir den Kunden in sehr kurzer Zeit die breitbandigen Anschlüsse zur Verfügung stellen.“


Gespräch mit Telekom Leiter der Service Resgion Ostbayern.

Bernhard Hennes, Leiter Service Region Ostbayern der Deutschen Telekom.


Und die Akzeptanz auf der Fraueninsel ist beispiellos, wie Serviceleiter Bernhard Hennes weiß: „Jeder weiß es zu schätzen und profitiert jetzt von der schnellen Internetleitung. Die Insel ist zu 100 Prozent mit FTTH versorgt, und jeder nutzt es.“ Mit der oberbayerischen Gelassenheit von Telekom-Techniker Simon Bscheid lautet das Fazit zum Projekt „Glasfaser für die Fraueninsel“ somit: Das ist in Ordnung, das kann man so lassen!


Mehr zum Glasfaseranschluss auf der Fraueninsel gibt's im Video

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Die gesamte Story zum Glasfaserausbau auf der Fraueninsel gibt's zum Nachlesen in den folgenden Beiträgen:

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Markus Jodl

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