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Lisa Machnig

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Was tun, wenn das eigene Kind Opfer von Hass im Netz wird?

Wenn die eigenen Kinder von Hass im Netz betroffen sind, ist das für Eltern eine besonders schwierige Situation. Was passiert da eigentlich mit Tochter oder Sohn? Und vor allem: Wie kann ich helfen?

Leitfaden: Cybermobbing – so helfen Sie Ihrem Kind

Leitfaden: Cybermobbing – so helfen Sie Ihrem Kind

Zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen gehören Internet und soziale Medien. Sie lassen sich nicht von der realen Welt trennen. Musik hören, chatten, Videos anschauen, spielen, lernen – das alles passiert über das Smartphone und im Internet. Der Blick aufs Display gehört zum Alltag. Für manche ist er verbunden mit Angst: vor der nächsten beleidigenden Mail, vor einem weiteren bösartigen Kommentar oder vor Beschimpfungen im Gruppen-Chats. Alles typische Beispiele für Cybermobbing (oder auch Cyberbullying). Rund 2,2 Millionen Schülerinnen und Schüler sind laut JIM-Studie* davon betroffen. 

Leitfaden: Cybermobbing – so helfen Sie Ihrem Kind

Sie haben den Verdacht, ihr Kind könnte betroffen sein? Das können Sie tun:

  1. Für Ihr Kind da sein
    Zeigen Sie Verständnis. Verurteilen Sie ihr Kind nicht. Sprechen Sie mit Tochter oder Sohn. Fragen Sie nach den Hintergründen und danach, wie lange Ihr Kind diese Nachrichten schon erhält. Stärken Sie Ihrem Kind den Rücken – und erteilen Sie kein Handy- oder Internetverbot. Denn nicht selten informieren Kinder ihre Eltern erst gar nicht über Vorfälle und Beobachtungen, genau aus Angst vor so einem Verbot.
  2. Lösungen suchen
    Überlegen Sie zusammen mit Ihrem Kind, welche Lösungen es geben könnte. Wen wollen wir in der Schule informieren? Soll ich auf die Eltern des/der Cybermobber*in zugehen? Bei wem könnten wir Rat holen? Was könnte man noch tun, um weiteren Belästigungen entgegenzuwirken? 
    Gerade bei Kindern sind die Täter*innen oftmals keine Unbekannten. Meist handelt es sich um Bekannte, etwa Mitschüler*innen. In dem Fall sollten Sie ein klärendes Gespräch suchen. Gehen Sie auf die Eltern zu. Kontaktieren Sie außerdem die Schule. Es kann helfen, in der Klasse über Cybermobbing zu sprechen.
  3. Hilfe holen
    Sie sind nicht allein. Es gibt verschiedene Anlaufstellen und Expert*innen, die genau wissen, was in so einem Fall zu tun ist. Stellen, die auch Kooperationspartner der Deutschen Telekom sind und an die Sie sich zur Beratung wenden können, sind zum Beispiel:
    •    Nummer gegen Kummer, wo sich jeder auch auf Wunsch anonym beraten lassen kann.
    •    Juuuport – Jugendliche beraten anonym andere Jugendliche bei Problemen im Netz.
    •    klicksafe – bietet eine Übersicht über Anlaufstellen und Tipps gegen Cybermobbing.
  4. Beiträge melden
    Wenn über Ihr Kind verunglimpfende Beiträge veröffentlicht wurden, informieren Sie den Betreiber der Plattform. Häufig gibt es bereits eingebaute Funktionen im Umfeld des Postings, über die Sie entsprechende Beiträge melden können.
    Oder Sie schauen in das Impressum der Website, wie Sie den Betreiber kontaktieren und informieren können. Die meisten Betreiber reagieren schnell, um juristisch nicht als Mitverursacher dazustehen. Oft lassen sich Beiträge auch einem Administrator melden, etwa bei Gruppen auf Facebook. Reagiert der Betreiber nicht, können Sie sich auch an Beschwerdestellen wenden wie zum Beispiel www.jugendschutz.net.
  5. Vorfall dokumentieren
    Speichern Sie die Kommentare, beleidigende Bilder oder diffamierende Nachrichten. Machen Sie beispielsweise Screenshots. Notieren Sie sich außerdem Informationen über die Täter*innen, den Zeitraum und die Plattform. 
  6. Letztes Mittel: Anzeige
    Wenn all diese Maßnahmen nicht helfen und Ihr Kind weiterhin massiven Beleidigungen und Drohungen sowie groben Persönlichkeitsrechtsverletzungen ausgesetzt bleibt, erstatten Sie Anzeige. Dafür ist es wichtig, den Vorfall so detailliert wie möglich wiederzugeben und zu belegen, am besten mit Screenshots, Namen, Datum und Uhrzeit.

Die Folgen von Cybermobbing können schwerwiegend sein. Worte dürfen nicht zur Waffe werden. Zeigen Sie Haltung für sich und für Ihr Kind.

*Forschungsquelle: JIM-Studie 2019, Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs), www.mpfs.de Im Rahmen der Untersuchung wurden Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren befragt.
 

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